Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Ln-E |
Titel: | Lenzen-Wittenberge, Ephoralarchiv |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | 1. Die Geschichte der Superintendentur Lenzen/Wittenberge:
Als nach der Reformation die Aufsichtsbereiche ("Inspektionen", später Kirchenkreise) der Superintendenturen eingerichtet wurden, bildeten die Dörfer des alten politischen Bezirks ("terra") Lenzen die Inspektion Lenzen, die sich im 16. Jahrhundert auf 14 Parochien aufteilten [1]. Davon sind die Parochien Bochin, Mankmuß und Pinnow später Filialkirchen der benachbarten Parochien geworden [2]. Der Ort Krinitz gehörte zur Kirchengemeinde Gorlosen in Mecklenburg [3]. 1918 sind die Parochien Wittenberge und Cumlosen aus dem Kirchenkreis Perleberg hinzugekommen mit der Folge, daß der Kirchenkreis Lenzen umbenannt worden ist in "Kirchenkreis Wittenberge" [4], weil der Sitz der Superintendentur seit 1915 Wittenberge geworden war. 1967 ist der Kirchenkreis Wittenberge mit dem Kirchenkreis Perleberg zum "Kirchenkreis Perleberg-Wittenberge" mit Sitz der Superintendentur in Perleberg vereinigt worden [5]. Deshalb sind die Archivalien, welche die Parochien Wittenberge und Cumlosen betreffen, im Interesse eines einheitlichen Bestandes auch für die Zeit, in der sie als Parochien zum Kirchenkreis Wittenberge gehörten, dem Ephoralarchiv Perleberg, bzw. Perleberg/Wittenberge zugeordnet worden. Politisch gehörte Lenzen von 1816-1952 zur Westprignitz, 1952-1992 zum Kreis Ludwigslust/Bezirk Schwerin. Seit 1992 gehört Lenzen zum Land Brandenburg/Kreis Prignitz. [6] Laut Fischer [7] sind ab 1626-1874 die Oberpfarrer auch gleichzeitig Superintendenten. In der Zeit von 1534-1626 und 1657-1672 ist es nur zu vermuten, daß die Oberpfarrer auch gleichzeitig Superintendenten im Kirchenkreis Lenzen waren. In der Zeit von 1877-1987 sind die Superintendenten in den Pfarralmanachen nachgewiesen:
1877-1884: Kober (Pfarrer in Lenzerwische) 1884-1900: Netzker (Pfarrer in Mödlich) 1900-1906: Schuchardt (Pfarrer in Mödlich) 1906-1910: Hörnlein (Pfarrer in Mödlich) 1910-1915: Winkelmann (Pfarrer in Mödlich) 1915-1930: August Schowalter (ab 1918: Kirchenkreis Wittenberge) 1930-1970: Wilhelm Scholz (ab 1967: Kirchenkreis Perleberg-Wittenberge) 1970-1987: Albrecht Barthel
Nachtrag: Zum 1.8.2010 wurde aus den Kirchengemeinden Bochin, Ferbitz, Lanz, Lenzen, Lenzerwische, Mödlich, Seedorf und Wustrow der Pfarrsprengel Lenzen-Lanz-Seedorf gebildet (Kirchliches Amtsblatt 2010, S. 180).
2. Geschichte und Ordnung des Archivbestandes der Superintendentur Lenzen/Wittenberge:
Einige Akten haben Altsignaturen, die in eckigen Klammern angegeben sind. Anhand einer Bestandsübersicht [8] kann man das frühere Gliederungsschema ersehen. Der Bestand ist, wie alle im Domstiftsarchiv deponierten Pfarrarchive, nach einem einheitlichen Schema gegliedert, dessen Grundlage der Aktenplan für die Pfarrämter der EKiBB ist. Diese Vereinheitlichung der Gliederung hat den Vorteil, daß sich die Nutzer bei bestandsübergreifenden Recherchen schneller zurechtfinden und daß den Pfarrern, deren Archive im Domstiftsarchiv deponiert sind, diese Gliederung durch die von ihnen verwendete Aktenordnung vertraut ist. Entsprechend dem Depositalvertrag zwischen dem Kirchenkreis Perleberg-Wittenberge und dem Domstift Brandenburg vom 28.01./ 25.03.1998 wurde das Ephoralarchiv Lenzen/Wittenberge in das Domstiftsarchiv als Depositum gebracht.
Der Archivalienbestand wurde von Juni bis Oktober 2003 bearbeitet. Die Archivalien lagen schon getrennt nach General- und Spezialakten und grob nach Hauptgruppen vorsortiert vor. Es erfolgten die Entmetallisierung der Akten und eine Verzeichnung nach dem Bär'schem Prinzip (erweiterte Verzeichnung mit Enthältvermerken). Der Bestand wurde in dem Archivierungsprogramm "Augias" eingegeben. Die Verzeichnungsangaben wurden auf Titelblätter kopiert, ausgedruckt und zur Erleichterung der Benutzung den Aktenbänden angefügt. Der Archivbestand umfaßt 636 Archivalieneinheiten, die aus dem Zeitraum von (1581).1674-1986 stammen.
[1] Zur Terra Lenzen vgl.: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, Band 10: Berlin und Brandenburg, Stuttgart 1995, S.259.
Zur Einrichtung der Inspektion s. Herold, Victor: Die brandenburgischen Kirchenvisitations-Abschiede und -Register des XVI. und XVIII. Jahrhunderts, Bd. 1: Die Prignitz, Berlin 1928-1931., S. 511 mit Karte S. 845 ff. [2] Fischer, Otto: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, Bd. 1, Berlin 1941, S. 174-177. [3] Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil I: Prignitz. bearb. von Lieselott Enders, Weimar 1997 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Bd. 3), 2. Aufl., S. 438. [4] Amtliche Mitteilungen des Evangelischen Konsistoriums der Provinz Brandenburg 1918, S. 83f. [5] Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg 1967, S. 27f. [6] wie Anm. 3, S. 495. [7] wie Anm. 2, S. 174. [8] aus Akte Ln-E 25/25: "Registratur u. Akten-Ordnung", 1939-1960. um 1960.
2003 Ines Herrmann |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Nicht öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578367 |
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