Has Haseloff, Pfarrarchiv (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Has
Titel:Haseloff, Pfarrarchiv
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Findbucheinleitung
1. Die Geschichte der Pfarre Haseloff:
Haseloff liegt am Nordrand des Flämings zwischen Belzig und Treuenbrietzen.
Die ältesten historischen Zeugnisse der Orte der heutigen Parochie Haseloff sind ihre mittelalterlichen Kirchen: die von Haseloff und Grabow aus der 1. Hälfte des 13. Jh. und die von Rietz aus dem 13. Jh. [1] In der schriftlichen Überlieferung tauchen Grabow 1275, Rietz 1303 und Haseloff 1377 auf. [2] Das vorliegende Pfarrarchiv beginnt erst 1575 (Abschrift der Matrikel), bzw. 1654 (ältestes Originaldokument).
Politisch gehörte Haseloff bis 1815/16 zu Sachsen (bis 1807 zum Kurkreis, 1807-1816 zum Wittenberger Kreis). 1815/16 kam Haseloff zu Preußen (bis 1952: Kreis Zauch-Belzig, 1952-1990: Kreis Belzig). 1974 wurde Haseloff mit der Gemeinde Grabow zur Gemeinde Haseloff-Grabow vereinigt.
Kirchlich gehörte die Parochie Haseloff im Mittelalter zum Bistum Brandenburg. Seine Filialkirchen Grabow und Rietz mit Lüdendorf erhielt es erst mit der Reformation. Vor der Reformation hatte Haseloff keine Tochterkirchen und gehörte zur Sedes Belzig. Grabow war Tochterkirche von Mörz (ebenfalls Sedes Belzig) und Rietz war bis zur Reformation selbständige Pfarre und gehörte zur Sedes Treuenbrietzen. [3]
Die Pfarre Haseloff in ihrem heutigen Umfang mit den Tochterkirchen Grabow und Rietz (eingekircht Lüdendorf) entstand erst mit der Reformation um 1530. [4] Seit dieser Zeit gehörte die Pfarre Haseloff zur Landeskirche Sachsen, Superintendentur Belzig (das zuständige Konsistorium war in Wittenberg). Infolge der schon erwähnten politischen Gebietsveränderung kam die Pfarre Haseloff 1815/16 innerhalb der Superintendentur Belzig zur preußischen Landeskirche (Konsistorium der Kirchenprovinz Brandenburg-Berlin).
Von 1911 bis 1969 gehörte die Pfarre Haseloff zu dem während dieser Zeit vom Kirchenkreis Belzig abgespaltenen Kirchenkreis Niemegk, seit 1969 wieder zum Kirchenkreis Belzig (der 1998 mit dem Kirchenkreis Lehnin zum Kirchenkreis Lehnin-Belzig vereinigt worden ist.) 1977 wurde die Filialkirche Rietz von der Pfarre Haseloff in die Pfarre Treuenbrietzen, Kirchenkreis Beelitz-Treuenbrietzen umgegliedert[5].
Die Pfarrer von Haseloff sind von 1530-1938 bei Fischer[6] nachgewiesen. Für die Zeit danach war die Pfarre Haseloff laut Pfarralmanache der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg wie folgt besetzt:
1939: nicht besetzt
1943-1950: Gottfried Ratke
1953: kommissarisch verwaltet durch Diakon Paul Hoffmann
Der letzte Pfarrer war Horst Harm (durch die Pfarralmanache nachweisbar für den Zeitraum 1956-1959).
Danach wurde die Pfarre Haseloff bis 1986 vom Pfarramt Niemegk, nach 1986 vom Pfarramt Linthe und seit 1999 wieder vom Pfarramt Niemegk verwaltet.
2. Geschichte des Archivbestandes der Pfarre Haseloff:
Die älteste nachweisbare Gliederung des Archivbestandes stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Aktenplan wurde nicht aufgefunden, aber eine Gliederung ließ sich auf Grund der Signaturen auf den Akten wie folgt rekonstruieren:
(in der Gliederung verwendete griechische Buchstaben sind transskribiert worden)
I. Kirchensachen
I. a. Kirchengebäude
I. a. alpha. Haseloff
I. a. beta. Grabow
I. b. Einkünfte
I. b. alpha. Grundstücke
I. b. alpha. a. Haseloff
I. b. alpha. b. Grabow
I. b. alpha. c. Rietz
I. b. beta. Kirchenrechnungen
I. b. beta. a. Haseloff
I. b. beta. b. Grabow
I. b. beta. c. Rietz
I. b. gamma. Rechnungsabnahme, Erinnerungen, Anweisungen
I. c. Kirchenbücher, Kirchenagenden, Predigtbücher
I. c. alpha. Kirchenbücher
I. d. Gottesdienst und Kirchenvisitationen
I. d. alpha. Gottesdienst
I. d. beta. Kirchenvisitationen
I. e. Kirchenvorsteher, Gemeindeverfassung, Bevölkerungslisten
I. e. beta. Gemeindeverfassung
I. e. beta. 3. Statistisches
I. e. beta. 4. Synoden, Berichte über kirchliche und sittliche Zustände
I. e. gamma. Bevölkerungslisten
II. Pfarrsachen
II. a. Anstellung der Pfarrer
II. b. Pfarrgebäude, Pfarrgrundstücke, Inventarium
II. b. alpha. Pfarrgebäude
II. b. beta. Pfarrgrundstücke
II. b. gamma. Inventarium
II. c. Einkünfte, Gerechtsame, Lasten der Pfarrstelle
II. c. 1. Ablösung des Zehnts unter Vermittlung der Rentenbank
II. c. alpha. Matrikel
II. c. beta. Zehnt/Rezesse
II. c. beta. a. Haseloff
II. c. beta. b. Grabow
II. c. beta. c. Rietz mit Lüdendorf
II. c. beta. d. Pflückuff, Dietersdorf
II. c. beta. Realgerechtigkeiten außer dem Zehnt
II. c. gamma. Vermischte Rechte und Lasten
II. c. gamma. a. Einkünfte und Rechte
II. c. gamma. b. Lasten
II. d. Pfarramtliche Handlungen
II. d. alpha. Confirmation
II. d. alpha. Nr. 5 Konfirmierte
II. d. gamma. Eheacten
II. d. delta. Beerdigung
II. d. epsilon. Missiv-Buch
III. Schulsachen
III. a. Errichtung der Schulen, Anstellung der Lehrer, Personalien derselben
III. a. alpha. Im allgemeinen
III. a. beta. Haseloff mit Grabow
III. a. gamma. Rietz
III. a. delta. Lüdendorf
III. b. Inventarium und Schuleinrichtungen, Lehrplan
III. b. alpha. Im allgemeinen
III. b. beta. Haseloff
III. b. gamma. Rietz
III. b. delta. Lüdendorf
III. c. Schulgebäude
III. c. alpha. Haseloff
III. d. Einkünfte, Gerechtsame, Verpflichtungen
III. d. beta. Haseloff
III. d. gamma. Rietz
III. d. delta. Lüdendorf
Die genannte Gliederung wurde bei der Verzeichnung als Altsignaturen zu den einzelnen Akten in eckigen Klammern angegeben. Trotz relativer Vollständigkeit ist diese Gliederung nicht für die Klassifikation des Archivbestandes verwendet worden, weil alle im Domstiftsarchiv deponierten Pfarrarchive nach einem einheitlichen Schema gegliedert werden, wofür der Aktenplan für die Pfarrämter der EKiBB die Grundlage ist. Diese Vereinheitlichung der Gliederung hat den Vorteil, daß die Nutzer bei bestandsübergreifenden Recherchen sich schneller zurechtfinden und daß den Pfarrern, deren Archive im Domstiftsarchiv deponiert sind, diese Gliederung durch die von ihnen verwendete Aktenordnung vertraut ist.
Das Archivgut der Pfarre Haseloff, das sich bis 1986 im Pfarrhaus Haseloff befand, ist 1986 in das Pfarrhaus Niemegk und von dort (Zeitpunkt konnte nicht ermittelt werden) in das kreiskirchliche Archiv im Turm der Marienkirche Belzig überführt.
Am 31. 8. 1998 wurde zwischen dem Kreiskirchenrat Lehnin-Belzig und dem Domstift Brandenburg ein Depositalvertrag über die Umlagerung des Archivguts in das Domstiftsarchiv abgeschlossen. Nach der Übernahme des Archivguts wurden die Akten des Pfarrarchivs Haseloff nach den Hauptgruppen des erwähnten den Gliederungen der deponierten Archive zu Grunde liegenden Aktenplans vorsortiert, in säurefreien Kartons verpackt und die Kirchenbücher als meistbenutzte Archivalien sofort verzeichnet.
Der Aktenbestand wurde vom 1. Okt. bis 6. Nov. 2001 entmetallisiert, nach Bärschem Prinzip verzeichnet (erweiterte Verzeichnung mit Enthältvermerken), die Verzeichnungsangaben auf Titelblätter kopiert, ausgedruckt und die Titelblätter zur Erleichterung der Benutzung den Aktenbänden angefügt.
Der Archivbestand des Pfarrsprengels Haseloff umfaßt 183 Archivalieneinheiten, die aus dem Zeitraum von (1575) 1654 bis 1989 stammen. Der Umfang des Archivbestandes beträgt 2,4 lfd. m.
Anmerkungen zur Findbucheinleitung
[1] Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, München; Berlin 2000, S. 377 (Grabow), 431 (Haseloff), 938 (Rietz).
[2] Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil V: Zauch-Belzig. bearb. von Peter P. Rohrlach, Weimar 1977 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Bd. 14), S. 149 (Grabow), 165 (Haseloff), 366 (Rietz).
[3] Historisches Ortslexikon, wie Anm. 2, S. 367: Rietz, S. 151: Grabow, S. 166: Haseloff; Curschmann, Fritz: Die Diözese Brandenburg. Untersuchungen zur historischen Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums, Leipzig 1906 (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg) S. 398-401.
[4] Müller, Nikolaus: Die Kirchen- und Schulvisitationen im Kreise Belzig 1530 und 1534 und Nachrichten über die Kirchen- und Schuldiener in diesem Kreise während der Reformationszeit, in: Jahrbuch für Brandenburgische Kirchengeschichte, 1. Jg. , Berlin 1904, S. 58-222, hier S. 201-206. , Vgl. auch in der Akte: Has 32/13: Kirchenvisitationen . . . , 1827-1928.
[5] in der Akte: Has 4/11: Kirchengemeinden Rietz und Lüdendorf. . . , 1954-1977.
[6] Fischer, Otto: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, Bd. 1 , Berlin 1941 S. 71.
Brandenburg, 6. 11. 2001 Ines Herrmann
Benutzerhinweis:
Zur Bestellung und schnellen Auffindung einer Archivalie ist die vollständige Signaturnummer [ohne Altsignarur] anzugeben. Diese ist im Findbuch jeweils unter dem Aktentitel links unten plaziert.
Beispiel:
Kirchenvisitationen, enthält auch: statistische Notizen über die Pfarre Haseloff, Geschäftsverteilungsplan der Generalkirchenvisitation von 1888
Has 32/13 1827-1928
[alt: I. d. beta. ]
Bei der Bestellung anzugebende Signaturnummer: Has 32/13
letzte besetzte Nummer: Has /184
03. 07. 2009: Nachträge eingearbeitet, Neuformatierung. Borowski
04. 09. 2009: Mikrofiches ergänzt, Anja Schäfer (Praktikantin)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578434
 

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