Mar Marwitz, Pfarrarchiv (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Mar
Titel:Marwitz, Pfarrarchiv
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Einleitung

1. Geschichte Pfarre Eichstädt bzw. ab ca. 1817 Filialgemeinde von Marwitz

Das Dorf Eichstädt, ca. 10 Kilometer südöstlich von Kremmen gelegen, gehörte bis 1816 zum Landkreis Glien-Löwenberg, bis 1952 zum Landkreis Osthavelland, ab 1952 zum Kreis Oranienburg und seit 1993 zum Landkreis Oberhavel. Seit 2001 bildet Eichstädt mit sechs weiteren Ortschaften, Bä-renklau, Bötzow, Vehlefanz, Marwitz, Neu-Vehlefanz und Schwante die Gemeinde Oberkrämer.
Der Ort wird 1350 als Eyckstede erstmals schriftlich erwähnt, als er an Ulrich von Lindow als Lehen übergeben wird. In dieser Zeit gehörte es als Burglehen zum Amt Bötzow, dem jetzigen Oranienburg.
Die Pfarre Eichstädt war ursprünglich Unica, also Mutterkirche ohne Filia, und wurde 1814 Filia von Marwitz. Sie unterstand im Mittelalter der Sedes Nauen, war dann dem Kirchenkreis Spandau zugehörig und wurde zwischen 1960 und 1970 dem Kirchenkreis Oranienburg angeschlossen.
1981 wurde der Pfarrsprengel Marwitz aufgelöst und die Filia Eichstädt mit dem Pfarrsprengel Vehlefanz dauerhaft verbunden, die Mater Marwitz hingegen mit dem Pfarrsprengel Velten.
Die Pfarrer von Eichstädt sind bis 1934 bei FISCHER (Ev. Pfarrerbuch, Bd. I, S.51) nachgewiesen. Danach amtierten: ab 1947 Pfarrer Georg Schaade, ab 1952 Pfarrer Ernst Sorge. Um 1970 wurde die Pfarrstelle kommissarisch von der 2. Pfarrstelle Velten verwaltet, nach der Auflösung des Pfarr-sprengels 1981 und der Verbindung mit dem Pfarrsprengel Vehlefanz war bis 1995 Harry Sallowski Pfarrer und seit 1995 amtiert Pfarrer Thomas Köhler.
Das Patronat für Eichstädt wechselte mehrfach. Nachdem es bis zum 18. Jahrhundert der Kurfürst innehatte, ging es danach an die Besitzer des Gutes bzw. der zeitweise fünf Güter Eichstädt über. Ab 1781 hatte es die Familie von Schlippenbach inne.
Die Kirche Eichstädt ist ein ursprünglicher Feldsteinbau aus dem 14. Jahrhundert mit einem West-turm in gesamter Kirchenschiffsbreite, die 1784 erneuert wurde.
Das Pfarrhaus wurde 1814 durch Brand vernichtet. Mit dem Übergang als Filia von Marwitz ist kein neues Pfarrhaus errichtet worden.

Quellen:

- Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von G. Vinken u. a., München und Berlin 2000, S. 258
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Bd. 3 - Havelland, bearb. Lieselott Enders, Weimar 1972, S. 81-83 (Eichstädt) S. 234-236 (Marwitz)
- Pfarralmanache: 1939, S. 109; 1948, T. 1, S. 54; 1950, S. 52; 1960, S. 75f.; 1970, S.193; 1985, S. 116; 1999, S. 424.
- http://www.oberkraemer.de (Stand: 04.01.2008)


2. Bestandsgeschichte

Der Bestand des 2004 übernommenen Pfarrarchivs Vehlefanz enthält ca. 100 Archivalien der Gemeinde Eichstädt. Diese Eichstädt betreffenden Unterlagen wurden, entsprechend ihrer historischen Provenienz dem Bestand Marwitz zugeordnet, in welchem sich jedoch nur die Eichstädter Archivalien befinden. Die Archivalien der Mutterkirche Marwitz befinden sich im Pfarramt Marwitz bzw. Velten. Inwieweit Archivalien von Eichstädt auch noch innerhalb dieser Unterlagen vorhanden sind kann nicht gesagt werden.
Die ältesten Unterlagen von Eichstädt sind ein Kirchenrechnungsbuch beginnend 1643 und das älteste Kirchenbuch mit Eintragungen ab 1681, das auch chronikalische Aufzeichnungen zurückreichend bis 1556 enthält.
Ca. ¼ der Unterlagen beginnt Ende des 18. Jahrhunderts und dokumentiert die Zeit der Pfarre als Unica. Der andere Teil des Bestandes entstand in der Pfarre Marwitz, die 1814 Mutterkirche von Eichstädt wurde.
Die 1981 bei der Auflösung des Pfarrsprengels Marwitz und der Verbindung der Kirchengemeinde Eichstädt mit dem Pfarrsprengel Vehlefanz dem Pfarrarchiv Vehlefanz zugefügten Archivalien sind gemeinsam mit den Archivalien der ursprünglichen Gemeinden des Sprengels Vehlefanz 1998 von Stefan Lindemann als einheitlicher Bestand verzeichnet und in dem von ihm angefertigtem Archivverzeichnis erfasst worden. Die angegebenen Altsignaturen beziehen sich auf dieses Verzeichnis.
Bereits vor der Auflösung des Pfarrsprengels Marwitz wurde dieser von der zweiten Pfarrstelle Velten betreut. Scheinbar aber ist Eichstädt zum Teil auch bereits durch die Pfarre Vehlefanz mit verwaltet worden. Zumindest finden sich im Pfarrarchiv Vehlefanz bereits vor dem Übergang von Eichstädt nach Vehlefanz Unterlagen betr. Eichstädt. Deshalb sollten bei Recherchen zu Eichstädt auch immer die Archivalien des Pfarrarchivs Vehlefanz einbezogen werden.


Brandenburg, 14.01.2008 Konstanze Borowski
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578466
 

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