Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Nw |
Titel: | Niederwerbig, Pfarrarchiv |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Einleitung
Der Ort Niederwerbig ist als "villa Werbek sita prope Bryzzen" 1337 erstmalig erwähnt und durch den Zusatz nahe Bryzzen (Brietzen = Treuenbrietzen) gelegen von dem Ort Hohenwerbig, der 1375 ebenfalls als "villa Werbek" erstmalig erwähnt wird unterschieden.[1]
Ursprünglich zum sächsischen Kurkreis gehörend war er für die Jahre 1807-1816 dem Wittenberger Kreis zugeordnet, bis er 1816 dem Königreich Preußen angegliedert wurde. Hier gehörte er bis 1952 zum Kreis Zauch-Belzig, danach 1952-1993 zum Kreis Belzig und seit 1993 gehört er zum Landkreis Potsdam-Mittelmark. 2002 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Haseloff-Grabow, Nichel, Niederwerbig und Schlalach zur Gemeinde Mühlenfließ zusammen, die dem Amt Niemegk angehört.
Die Pfarre Niederwerbig gehörte von jeher zum Kirchenkreis Belzig. Nur infolge einer vorübergehenden Aufteilung der Kirchenkreisverwaltung in die Superintendenturen Belzig und Niemegk von 1911 bis 1968 zählte Niederwerbig zur Superintendentur Niemegk, danach wiederum zur Superintendentur Belzig des Kirchenkreises Belzig-Niemegk. Bei der Zusammenlegung der Kirchenkreise Belzig-Niemegk und Lehnin 1998 wurde Niederwerbig dem Kirchenkreis Beelitz-Treuenbrietzen zugeschlagen.
Zur Mutterkirche Niederwerbig gehörte bereits seit ca. 1450 die Tochterkirche Jeserig, die etwa 1980 in Niederwerbig eingemeindet wurde.
Die seit der Reformation bis 1928 im Pfarrsprengel Hohenwerbig amtierenden Pfarrer sind aufgeführt bei Otto Fischer: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, Bd. 1, Berlin 1941, S. 72. Nach 1928 amtierten laut den Pfarralmanachen der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg folgende Pfarrer bzw. wurde die Pfarrstelle durch nachfolgende Pfarren verwaltet:
1929 unbesetzt
ca. 1931-1937 verwaltet von Pfarrer i. R. Schmiedicke
1939 unbesetzt
1946 verwaltet vom Pfarramt Haseloff
1950 kommissarisch Pfarrer Harry Mattner
1953/1956 kommissarisch Pfarrer Roland Buhre
1960 verwaltet vom Pfarramt Haseloff
1970 verwaltet vom Pfarramt Linthe
1981/1985 verwaltet vom Pfarramt Brück
1990/1995 verwaltet vom Pfarramt Linthe
seit 1999 verwaltet vom Pfarramt Schlalach
Das Pfarrarchiv Niederwerbig wurde bereits 1978 im Archiv des Kirchenkreises Belzig deponiert und ist im September 1998 aus diesem Archiv in das Domstiftsarchiv Brandenburg übernommen und deponiert worden. Die Akten befanden sich gemeinsam mit den Beständen der Ephoralarchive Belzig und Niemegk, sowie den Beständen der Kirchengemeinden Belzig, Hohenwerbig, Rädel (nur Filia Damelang), Lübnitz und Haseloff im Kreiskirchlichen Depositalarchiv Belzig. Dort wurden sie 1993-1996 neu geordnet und verzeichnet, wobei sämtliche Bestände als ein Bestand durchnumeriert wurden. Jedoch erhielten die einzelnen Bestände innerhalb dieses "Gesamtbestandes" fortlaufende Nummern. Somit konnten sie bei der Deponierung im Domstiftsarchiv relativ problemlos wieder getrennt und als Einzelbestände gelagert werden. Die Benutzung erfolgte anhand des 1993 ohne Einleitung erstellten Findbuches, das nur in maschinenschriftlicher Form vorlag.
2009 wurde der Bestand neu bearbeitet, wobei eine Neunummerierung erfolgte, verschiedene Aktentitel mit Enhält-Vermerken versehen und die noch unverzeichneten Akten eingearbeitet sowie die Mikrofichesignaturen der verfilmten Kirchenbücher eingefügt wurden. Das im Rahmen dieser Bearbeitung neu erstellte Findbuch richtet sich wie alle im Domstiftsarchiv erstellten Findbücher nach dem Aktenplan für die Pfarrämter der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg von 1963.
Die ältesten Unterlagen des Pfarrarchivs sind die 1646 beginnenden Kirchenbücher bzw. ab 1695/96 bis 1993 überlieferten Kirchenrechnungen. Von den Matrikeln von 1575 bzw. 1617 sind nur noch Abschriften bzw. Auszüge überliefert. Aus der Zeit vor 1816 haben sich hauptsächlich Edikte, Verfügungen, Mandate etc. der sächsischen Regierung und kirchlichen Oberbehörden erhalten. Der Großteil der Überlieferung wird von Akten des 19. aber auch des 20. Jahrhunderts gebildet. Größere Verluste scheint das Archiv nicht erlitten zu haben, da der Großteil der in den zwischen 1823 und 1873 angelegten Verzeichnissen aufgeführten Aktenstücke noch erhalten ist. Auch wenn der Pfarrer Wagner 1745 als Emeritus den unsachgemäßen Umgang seines Amtsnachfolgers mit den Pfarrakten beklagt.
Der Bestand umfasst 144 Verzeichnungseinheiten und hat einen Umfang von 1,2 lfd. Metern.
Brandenburg, 04.11.2009: K. Borowski
[1] Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Bd. 5 - Kreis Zauch-Belzig, bearb. von P.-P. Rohrlach, Weimar 1977, S. 453-458 |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Nicht öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578474 |
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