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Pb Perleberg, Pfarrarchiv (Bestand)
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Pb |
Titel: | Perleberg, Pfarrarchiv |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Einleitung
Bestandsgeschichte
Das Pfarrarchiv Perleberg, das seit 1998 im Domstiftsarchiv Brandenburg deponiert ist, umfaßt das durch mehrere Jahrhunderte gewachsene kirchliche Schriftgut einer brandenburgischen Kleinstadt. Hierzu gehören unter anderem die Protokolle des Gemeindekirchenrates (ab 1861), Akten zur Gemeindearbeit, Unterlagen zu den kircheneigenen Grundstücken, Friedhöfen und Gebäuden, Geld- und Kornrechnungen (ab 1687), Bauangelegenheiten sowie Quellen zum Schulwesen. Mit einem Umfang von derzeit 763 Verzeichnungseinheiten auf knapp 10 Regalmetern (ohne Übergrößen und ohne Kirchenbücher) ist es nach modernen Maßstäben ein relativ kleines Archiv. Seinen besonderen Wert erlangt es jedoch in erster Linie durch seine lange, bis in das Ende des 13. Jahrhunderts zurückreichende Tradition. Die ältesten Urkunden, in denen die Jakobi- und die Nikolaikirche gleichzeitig erwähnt werden, datieren in die Jahre 1294 und 1295. Während die erste dieser Urkunden heute im Stadtarchiv aufbewahrt wird, ist die zweite zwar noch durch einen Abdruck bekannt, im Original aber leider verlorengegangen. Die älteste heute noch im Pfarrarchiv vorhandene Urkunde datiert vom 2. Februar 1315 und rechtfertigt damit den Titel der vorliegenden Findbuchedition.
Nachdem der Superintendent Johann Christian Meißner (1710-1792) seine bedeutende Privatbibliothek testamentarisch der Perleberger Kirche vermacht hatte, setzte die Fürsorge für die Archivalien im 19. Jahrhundert ein. Begünstigt wurde dies sowohl durch das sich allmählich entwickelnde landesgeschichtliche Interesse als auch durch den immer weiter zunehmenden Umfang des behördlichen Schriftverkehrs. Um die Pflege und Ordnung des Archivs hat sich zunächst Wilhelm Liesegang (1791-1878) verdient gemacht, der in Personalunion als Oberpfarrer von Perleberg und Superintendent des gleichnamigen Kirchenkreises gewirkt hat. Gleich nach seinem Amtsantritt als Oberpfarrer ließ er (wohlgemerkt auf eigene Kosten) im Jahre 1831 die vorhandenen Papiere in blaue Aktendeckel heften, die sich auch heute noch unschwer zu erkennen geben und mit der oft schwer lesbaren Handschrift Liesegangs beschriftet sind. 1836 konnte er auch diejenigen kirchlichen Unterlagen übernehmen, die bis dahin im Rathaus aufbewahrt worden waren. Aufgrund dieser Vor- und Zuarbeiten Liesegangs fanden die älteren Urkunden des Pfarrarchivs auch Aufnahme in Adolf Friedrich Riedels Codex diplomaticus Brandenburgensis.
Stand bei Liesegang noch das amtliche Interesse im Vordergrund, so rückte im frühen 20. Jahrhundert das geschichtliche Interesse in den Mittelpunkt. Nun war es der Kirchenkassen-Rendant und Museumsgründer Wilhelm Ratig (1852-1929), der 1912 erstmals ein Verzeichnis der wertvollsten Urkunden und Akten des Pfarrarchivs veröffentlichte (vgl. Pb 75/442 und Pb 76/461). Wenn auch diese Arbeit eines historischen Autodidakten mit manchen Ungenauigkeiten behaftet war, so ist doch diese kleine Publikation zumindest für die Mark Brandenburg völlig singulär und als ein frühes Zeugnis nichtstaatlicher Archivpflege höchst bemerkenswert. Bezeichnend ist freilich die Tatsache, daß Ratig damals die Urkunden nur nach langer Suche in einem Kasten auf dem Boden des Schulhauses wiederfinden konnte.
Vor ihrer Deponierung in Brandenburg befanden sich die Archivalien (mit Ausnahme der Urkunden) im Keller des Perleberger Oberpfarrhauses. Sie waren zusammen mit den Akten des Ephoralarchivs in Holzschränken untergebracht, so daß die Lagerungsbedingungen nicht optimal waren und eine Benutzung zu wissenschaftlichen Zwecken kaum in Frage kam. Dennoch ist dieser Bestand nach Kräften gepflegt worden, da 1974 durch den damaligen Superintendenten (Albrecht Barthel) in Zusammenarbeit mit dem Archivar des Konsistoriums (Max-Ottokar Kunzendorf) ein maschinenschriftliches Repertorium angefertigt worden war (siehe Pb 77/555 und Pb 78/554). Bei diesem Repertorium handelte es sich freilich um ein standortgebundenes Inventar, das in aller Regel nur die vorhandenen Aktentitel übernehmen konnte. 1996 wurden mit Hilfe einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme weitere Ordnungsarbeiten vorgenommen, die aber wegen des hohen Schwierigkeitsgrades nicht zu einem neuen Findbuch führten. Immerhin konnte der Archivbestand durch zahlreiche weitere, zum Teil bis in das 18. Jahrhundert zurückreichende Akten ergänzt werden, die sich im zweiten Pfarrhaus befanden und bis dahin völlig unerschlossen waren. Auch wurde der Bestand in diesem Zuge durch die überfällige Kassation von Rechnungsbelegen auf das Wesentliche beschränkt.
Neuverzeichnung
Eine den modernen Anforderungen genügende Verzeichnung konnte erst im Domstiftsarchiv in Angriff genommen werden, nachdem die beiden Provenienzen (Pfarrarchiv und Ephoralarchiv) im Jahr 2000 getrennt worden waren. Diese vollständige Neuverzeichnung - mit Ausnahme der Urkunden - wurde von Herrn Stefan Lindemann 2006 begonnen und von Frau Beatrice Schulze im Jahr 2007 zum Abschluß gebracht. Finanziert wurden diese Arbeiten zu einem größeren Teil von der Fritz-Thyssen-Stiftung, zu einem kleineren Teil unterstützt durch den Verein für Geschichte der Prignitz. Parallel dazu wurden die Urkunden bis zum Jahr 1545 durch Wolfgang Schößler grundlegend neu verzeichnet und mit insgesamt 81 Verzeichnungseinheiten in den 1998 und 2009 gedruckten Regestenbänden publiziert. In den folgenden Jahren wurden immer wieder Einzelstücke hinzugefügt, konserviert oder noch genauer erschlossen. Bei der Erstellung des Registers hat schließlich auch Frau Konstanze Borowski mitgewirkt. Das jetzt vorliegende Ergebnis stellt daher eine echte Gemeinschaftsarbeit dar und belegt recht anschaulich, daß die möglichst optimale Erschließung eines so komplexen Bestandes eine zeit- und kostenintensive Aufgabe darstellt, die nicht an Hilfskräfte delegiert werden kann.
Das Findbuch folgt in seiner Systematik dem Aktenplan, wie er in den "Richtlinien für das Registratur- und Aktenwesen der Evangelischen Kirchengemeinden in Berlin-Brandenburg" (Berlin 1963) vorgeschrieben worden ist. Um der besseren Übersicht willen ist jedoch im Inhaltsverzeichnis die Untergliederung auf die zweite Dezimalstelle beschränkt worden. Das Schriftgut für die Filialgemeinden Burghagen, Düpow und Spiegelhagen wird in eigenen Gruppen zusammengefaßt. Entsprechend den tatsächlichen Erfordernissen wurde dem Aktenplan schließlich eine Hauptgruppe 0 (Akten mit Betreffen mehrerer Hauptgruppen) vorangestellt und eine Hauptgruppe 6 (Küsterei und Schule) angegliedert. Die Signierung der Akten erfolgt, wie im Domstiftsarchiv üblich, mit dem Bestandskürzel Pb = Perleberg und einer doppelten Nummer, von welcher die erstere als laufende Nummer im Findbuch fungiert und die letztere die Lagerungssignatur anzeigt. Dieses auf den ersten Blick etwas umständliche Verfahren hat den großen Vorzug, daß auch ohne Benutzung einer Datenbank zu einer zitierten Akteneinheit mühelos das sachlich dazugehörige Umfeld aufgefunden werden kann.
Die erwähnte Hauptgruppe 0 führt trotz aller Reichhaltigkeit der Überlieferung aber auch zu den spezifischen Problemen des Bestandes: Bereits im 19. Jahrhundert wurden aus den Resten des noch vorhandenen Schriftguts Sammelakten gebildet, die zu ihrer Erschließung extrem lange Enthältvermerke erfordern. In jüngster Zeit sind es die Akten des Gemeindekirchenrates, die nach den aktuellen Beratungsgegenständen angelegt wurden und sich daher einer an Sachakten orientierten Ordnung und Erschließung hartnäckig widersetzen. Darüber hinaus sind offenkundige Überlieferungslücken aus älterer und jüngerer Zeit zu beklagen. Zunächst ist im 19. Jahrhundert das Rechnungsschriftgut stark dezimiert worden, so daß heute nur noch geringe Reste aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts vorhanden sind und eine lückenhafte Überlieferung der Geld- und Kornrechnungen erst 1687 beginnt. Auch zu dem bedeutendsten Perleberger Theologen, Gottfried Arnold (1666-1714), ist die Quellenlage überaus schlecht, so daß sich ein zutreffendes Bild von seiner Person nur aus zeitgenössischen Drucken gewinnen läßt. Besonders dürftig zu nennen ist ferner das vorhandene Schriftgut zur Kirchenmusik, obwohl diese gerade im 20. Jahrhundert für das Gemeindeleben und die Außendarstellung der Kirchengemeinde einen hohen Stellenwert errungen hat. Ein weiteres Manko besteht in der dürftigen Aktenlage zum Baugeschehen und zum Inventar der Jakobikirche. Dieser gerade für denkmalpflegerische Fragestellungen der Gegenwart bedauerliche Umstand erklärt sich jedoch zumindest teilweise aus der einst wichtigen Rolle des Magistrats als Patron der Kirche.
Der Urkundenbestand
Einen besonders wertvollen Teil des Archivs stellen die Urkunden dar, die in ungewöhnlich großer Zahl erhalten geblieben sind. Das Pfarrarchiv Perleberg stellt damit nicht nur für die Prignitz, sondern in der ganzen Mark Brandenburg eine rühmliche Ausnahme dar. Nach dem derzeitigen Stand der Kenntnisse gibt es nämlich nur sehr wenige Pfarrarchive, in denen sich überhaupt Urkunden älteren Datums erhalten haben. Zu ihnen zählen das Pfarrarchiv Brandenburg St. Gotthardt mit 31 Urkunden (1309 bis 1588), das Pfarrarchiv Bad Wilsnack mit 8 Urkunden (1384 bis 1500), das Pfarrarchiv Pritzerbe mit 6 Urkunden (1374 bis 1698) und das Pfarrarchiv Retzow mit 1 Urkunde (1269). In Pritzerbe und Retzow sind diese Urkunden jedoch erst im 20. Jahrhundert in das Pfarrarchiv gelangt, so daß sie keine originären Bestandteile dieser Archive darstellen. Unberücksichtigt können auch diejenigen Fälle bleiben, in denen durch Abschriften oder Makulaturfunde einzelne Urkunden überliefert sind (Barnewitz, Brandenburg St. Gotthardt und St. Katharinen, Blumberg, Beveringen, Cottbus, Neuruppin). Demgegenüber kann die Überlieferungslage in Perleberg - sowohl im Stadtarchiv als auch im Pfarrarchiv - als besonderer Glücksfall gewertet werden. Dies gilt um so mehr, als daß die Stadt im Jahre 1638 vollständig geplündert und verwüstet worden ist. Daß dies selbstverständlich nicht ohne Folgen für die schriftliche Überlieferung geblieben ist, zeigt allein die Tatsache, daß sich von den bedeutsamen Visitationsabschieden keine einzige Originalausfertigung in Perleberg erhalten hat. Zu beklagen ist schließlich auch der Umstand, daß ein sehr großer Teil dieser Urkunden der Siegel beraubt worden ist.
Was die Aufbewahrung der kirchlichen Archivalien in früherer Zeit anbelangt, so läßt sich aus einer beiläufigen Notiz im sog. "Roten Buch" schließen, daß diese im Rathaus erfolgte. 1517 wird nämlich "Sunthe Jacobs schap up dem Rathhusse" erwähnt, mithin ein separater Schrank, in welchem die noch nicht sehr großen Mengen an Urkunden und Rechnungen verwahrt wurden. [1] Hieraus ist einmal mehr ersichtlich, daß in den Städten, in Perleberg offenbar trotz des Patronats des Havelberger Domkapitels, die Kirchenverwaltung bereits im Mittelalter weitgehend vom Rat abhängig war. Daneben besaß der Kaland als eigenständige Korporation auch ein eigenes Archiv, wie aus der Bestätigungsurkunde von 1496 August 12 hervorgeht (Riedel A I, S. 199). Die schriftliche Hinterlassenschaft des Kalands ist heute freilich, so weit sie überhaupt die Zeiten überdauert hat, auf das Pfarrarchiv und das Stadtarchiv verteilt.
Die Zusammenstellung aller Dorsualvermerke auf den Urkunden des Pfarrarchivs zeigt, daß es in der Neuzeit mehrere, meist wohl zwangsläufig unvollkommen gebliebene Ordnungsversuche gegeben hat. Auf etwas mehr als der Hälfte der Urkunden in der Reihe A und B findet sich ein genaues Regest in der unverwechselbaren Handschrift des Johannes Unger. Daneben findet sich häufig, wohl ebenfalls von einer Hand des 17. Jahrhunderts, eine Zählung nach Nummern. Deren höchste Bezifferung mit N[ummer] 120 (auf U. A.15a) dürfte ein Beweis dafür sein, daß zu diesem Zeitpunkt kirchliche und städtische Urkunden ohne Unterschied in einer gemeinsamen Reihe durchgezählt worden sind. Das daraus entstandene Verzeichnis ist aber nicht erhalten oder aber in den Beständen des Stadtarchivs noch nicht identifiziert worden. Schließlich hebt sich noch eine kleine Gruppe von Urkunden ab (U. A.20 bis U. A.24), die weder eine alte Numerierung noch ein Regest von Unger trägt. Diese Dokumente gehören bei näherem Hinsehen alle zu der Stiftung der Familie Kluke bzw. Schmied und befanden sich im 17. Jahrhundert aller Wahrscheinlichkeit nach noch in Privathand.
Für das 19. Jahrhundert verrät uns eine Randbemerkung in dem von Superintendent Liesegang angefertigten Repertorium (Pb 73/113, Bl. 48r): "Die älteren Urkunden befinden sich in 2 Convoluten A u. B im Dokumentenkasten und sind die speziellen Nachweisungen des Inhalts der Urkunden, mit der Angabe, wo dieselben in Riedel Codex dipl. Brandenburg. abgedruckt stehen, den Convoluten beigefügt." Unter den nachfolgend von Liesegang aufgezählten "Dokumenten", deren Zählung noch heute auf den dunkelblauen Aktenumschlägen nachzuvollziehen ist, finden sich die Abschriften der Visitationsabschiede, Originale und Abschriften jüngerer Urkunden, aber auch eine Reihe von Hypothekenscheinen und Rezessen. Der "Dokumentenkasten" befand sich in der Dienstwohnung des Oberpredigers, der "Kirchenkasten" von Perleberg war aber - unabhängig von dem sich langsam vergrößernden Pfarrarchiv - "im Depositorium auf dem Rathhause befindlich" (Pb 73/113, Bl. 24r).
Trotz dieses noch heute reichhaltigen Bestandes lassen aber die älteren Archivverzeichnisse erkennen, daß bei den Urkunden auch noch im 18. und 19. Jahrhundert erhebliche Verluste eingetreten sind. Legt man das älteste, inzwischen vollständig edierte Verzeichnis von 1690 zugrunde (siehe Pb 69/106), so sind darin bis zum Jahr 1499 insgesamt 39 Stücke identifizierbar (bis zum Stichjahr 1545 sind es 66 Positionen). Von diesen Stücken sind 16 (bis zum Stichjahr 1545 sind es 26) vollständig verloren, also auch nicht durch Abschriften oder Drucke bekannt. Es sind daher, wohlgemerkt nach dem Dreißigjährigen Krieg, nachweislich rund zwei Fünftel der mittelalterlichen Quellen durch Nachlässigkeit und Desinteresse spurlos verschwunden. Über diese recht genau quantifizierbaren Verluste hinaus macht aber insbesondere ein Vergleich mit den Visitationsabschieden bzw. Matrikeln des 16. Jahrhunderts deutlich, daß allein im Hinblick auf die zahlreichen Altarstiftungen enorme Mengen von Schriftquellen, die es wegen der vermögensrechtlichen Ansprüche zweifellos gegeben haben muß, nicht erhalten sind.
Besonders dürftig ist im übrigen die Überlieferung für die einstige Nikolaikirche, die als eine der Keimzellen Perlebergs von besonderem Interesse sein muß. Hier deutet vieles darauf hin, daß man nach dem Verfall dieser Kirche im 17. Jahrhundert ganz bewußt auf die Aufbewahrung ihrer Archivalien verzichtet hat. Erhalten sind heute nur noch fünf vorreformatorische Urkunden im Pfarrarchiv sowie zwei weitere (ältere) im Stadtarchiv. Diese zuweilen extreme Lückenhaftigkeit des noch vorliegenden Materials gilt es bei jedem Versuch der historischen Auswertung grundsätzlich zu bedenken.
Die modernen Ansprüchen genügende, außerordentlich aufwendige Erschließung der Urkunden erfolgte in mehreren Etappen. Die Verfilmung durch das Landeshauptarchiv im Jahre 1967 ermöglicht nicht nur eine Benutzung von Kopien in Potsdam, sondern bedeutete auch erstmals eine neue Verzeichnung in Form von Kurzregesten. Vor allem aber konnten auf diese Weise verschiedene Provenienzen wiederhergestellt werden, deren urkundliche Überlieferung auf mehrere Archive aufgespalten ist. Ein näherer Blick auf die Archivgeschichte zeigt allerdings, daß dieser wenig befriedigende Zustand plausible historische Gründe in der weitgehend durch den Rat der Stadt kontrollierten Kirchenverwaltung hat. Jedenfalls hat die virtuelle Rekonstruktion der einzelnen Urkundenfonds grundlegende Voraussetzungen für die weitere Forschung geschaffen.
Nach der Deponierung des Pfarrarchivs im Domstiftsarchiv Brandenburg erfolgte durch Wolfgang Schößler eine vollständige Neubearbeitung der vorhandenen Urkunden bis zum Stichjahr 1545. Durch die nunmehr in gedruckter Form vorliegenden Vollregesten wurde eine Erschließungstiefe und Informationsdichte erreicht, die alle bisherigen Versuche weit übertrifft. In welcher Weise insbesondere die akribische Verzeichnung der noch ungedruckten, spätmittelalterlichen Materialien für die Stadtgeschichte von Bedeutung ist, zeigt die Tatsache, daß aus den Urkunden des Pfarrarchivs nun erstmals der Name eines Stadtschreibers (und Geistlichen) ermittelt werden konnte. Die aus der Reformationszeit überlieferten Dokumente belegen, daß der Übergang zur evangelischen Lehre eher eine verwaltungstechnische (und liturgische) Angelegenheit war. Daß in den brandenburgischen Kleinstädten in der Regel keine theologischen Debatten stattfanden, wird man jedenfalls nur begrenzt einer lückenhaften Überlieferung anlasten können.
Bei der weiteren Bearbeitung durch den Unterzeichnenden konnten schließlich vier Urkunden durch Kopien wieder ergänzt werden, die 1967 offensichtlich entwendet worden waren. Ergänzend zu der mittelalterlichen Überlieferung wurde eine Liste von verlorenen Urkunden des Perleberger Kalands analysiert, die 1743 gedruckt wurde, seitdem aber (außer in dem Aufsatz von v. Ledebur 1850) keine Beachtung mehr gefunden hat. Vor allem aber wurde die Verzeichnung der nachreformatorischen Urkunden fortgesetzt, denen bisher nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt worden ist. Hierdurch wurde erstmals wieder sichtbar, welch bedeutende und lang anhaltende Rolle verschiedene Stiftungen in der Stadt Perleberg gespielt haben, auch wenn sie im Vergleich mit anderen Städten nicht besonders zahlreich waren. Mit Genugtuung kann auch festgestellt werden, daß seit der Zeit Liesegangs, Riedels und Ratigs zumindest bei den Urkunden keine weiteren Verluste eingetreten sind, [2] sondern dieser Fonds zwei Weltkriege unbeschadet überstanden hat und genauer als je zuvor erschlossen ist.
Für die Zukunft bleiben im Hinblick auf diesen Urkundenbestand mehrere Wünsche offen. Zunächst wird es nötig sein, die Lagerungsbedingungen in konservatorischer Hinsicht zu verbessern, in einzelnen Fällen restauratorisch tätig zu werden und geeignete Reproduktionen anzufertigen. Wünschenswert bleibt aber auch die weitere, wissenschaftlich tragfähige Edition bisher unbekannter Texte, die vor allem Einblicke in die Motive und Zwecke der erwähnten Stiftungen ermöglichen würde. Wegen des hohen Zeitaufwands mußte bisher auch der Versuch unterbleiben, in den Beständen des Geheimen Staatsarchivs, namentlich in der Repositur 47 des Geheimen Rates, nach einer möglichen Gegenüberlieferung für den Schriftwechsel aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zu suchen. Gleiches gilt (vor allem in Bezug auf U. C.11 und Pb 390/458) für das Archiv des Havelberger Domkapitels im Landeshauptarchiv Potsdam. Künftig denkbare Untersuchungen, so etwa zur Entstehungsgeschichte einzelner Altarstiftungen oder zur Rolle des Kalands werden schwierig bleiben und sind zweifellos auf vergleichende Studien angewiesen. Die möglichst präzise archivische Erschließung gehört freilich zu den unabdingbaren Voraussetzungen.
Innerhalb des vorliegenden Findbuches erfolgt bei den Urkunden nur eine kurze Verzeichnung, zumeist mit Hilfe der Kurzregesten von Friedrich Beck, um die Übersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen. Es versteht sich dabei von selbst, daß die Einordnung der mittelalterlichen Urkunden in eine neuzeitliche Systematik in vielen Fällen unbefriedigend bleiben muß. Hinweise auf die einschlägigen Regestenwerke, einen eventuellen Druck und Besonderheiten der Überlieferung finden sich in dem chronologischen Verzeichnis der Urkunden, das daher stets mit heranzuziehen ist. Zusätzlich wurde eine Konkordanz zu den Lagerungssignaturen angefertigt, um auch auf diese Weise einen schnellen Zugang zum Bestand und eine vollständige Kontrolle zu gewährleisten. Die Konkordanz zeigt überdies den gewachsenen Zustand der Urkundenabteilung, dessen einstige Formierung im 19. Jahrhundert nur unvollkommen und nicht wirklich in chronologischer Reihung erfolgt ist. Die damals erfolgte Abgrenzung bringt es auch mit sich, daß etliche neuzeitliche Urkunden sowie zahlreiche Abschriften nicht gesondert gelagert wurden, sondern im Aktenbestand verblieben sind. Der Umstand, daß es sich bei einigen Schriftstücken des 16. Jahrhunderts strenggenommen nicht um Urkunden handelt, schmälert freilich nicht den herausragenden Wert des Bestands.
[1] Uwe Czubatynski: Glocken, Geld, Geschütze. Ein Schreiben der Stadt Perleberg an Lübeck und der Glockengießer Hinrik van Kampen. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 12 (2012), S. 91-98, speziell S. 95. [2] Die einzige Ausnahme bildet ein "von Kaphengst'sches Testament, worin ein Kapital zu einem Stipendium für Studierende bestimmt ist" von 1724, das bei Ratig (S. 13) aufgeführt ist, von dem sich aber keinerlei Spur mehr hat auffinden lassen. Möglicherweise war es identisch mit dem 1724 Juli 5 verfassten und 1724 September 14 publizierten Testament des Obrist-Wachtmeisters (Majors) Christoph Ludwig v. Kaphengst, der auch 1.000 Thaler für die Lehrer und die Armen der Stadt Pritzwalk vermacht hat (Auszug im Pfarrarchiv Pritzwalk: Pw 284/216).
Chronologisches Verzeichnis der Urkunden
1294 November 30 Heinrich Normann schenkt der Jakobi- und der Nikolaikirche ein Pfund jährlicher Einkünfte für Wein und Oblaten. Druck: Riedel A I (1838), S. 124-125 nach dem Original (Urk. Nr. 3) im Stadtarchiv Perleberg. Regest: Beck I Nr. 4334 und 4384.
1295 ohne Tagesdatum Ablaßbrief für die Kirchen St. Jakobi und St. Nikolai zu Perleberg. Rom 1295 Druck: Riedel A III (1843), S. 347-348 nach dem heute verlorenen Original. Regest: Repertorium 1690, Nr. 103 (= Pb 69/106, Bl. 24v).
1315 Februar 2 Die Gebrüder Reinhold und Hermann von Karstedt verkaufen der Mariengilde 6 Wispel Getreidezins und -pacht von 3 Höfen im Dorfe Premslin und einem Hof in Glövzin. Pb 254/U. A.2 Die Urkunde hatte drei Siegel an Pergamentstreifen, von denen das mittlere erhalten ist. Die Um-schrift ist zum größten Teil abgebrochen. 18 x 26,5 cm (mit Siegel 22,5 x 26,5 cm). In dorso: "N. 114" Druck: Riedel A II, S. 205, Nr. 4 (zu den verschiedenen Familien Karstedt vgl. A XXV, S. 43). Regest: Ratig S. 3; Beck I Nr. 4832; Schößler I Nr. P 1.
1316 April 1 Markgraf Johann [V.] von Brandenburg übereignet der Mariengilde die in der folgenden Urkunde ge-nannten Güter. Pb 255/U. A.3 Siegel ab. 16,5 cm 26 cm. Druck: Riedel A II, S. 206, Nr. 6. Regest: Krabbo/Winter Nr. 2464; Ratig S. 3; Beck I Nr. 4833; Schößler I Nr. P 2.
1317 August 9 Die Gebrüder Reinhold und Hermann von Karstedt verkaufen "… kalendis sive guldis sancte Marie" 6 Hufen - 4 im Dorfe Premslin und 2 in Glövzin - und lassen sie vor dem Markgrafen auf. Pb 256/U. A.4 Zwei Siegel an Pergamentstreifen ab. 17 x 27,5 cm. Druck: Riedel A II, S. 206f., Nr. 7. Regest: Ratig S. 3; Beck I Nr. 4834; Schößler I Nr. P 3.
1320 März 7 Der Pfarrer Günter und der Rat der Stadt bestimmen mit den Vorstehern der Mariengilde die Einkünf-te des Altaristen der Gilde auf 5 Wispel Getreidezins aus den Dörfern Premslin und Glövzin und 16 Schilling Jahreszins. Pb 257/U. A.5 Zwei Siegel an Pergamentstreifen ab. 16,5 x 23,5 cm. Druck: Riedel A II, S. 207, Nr. 8. Regest: Ratig S. 3; Beck I Nr. 4835; Schößler I Nr. P 4.
1320 September 2 Fürst Heinrich [II.] von Mecklenburg und der Rat der Stadt schließen einen Sühnevergleich zwischen den Verwandten des Ludecke und Peter Normann, Bürger der Stadt, wegen des durch diesen be-gangenen Totschlags, verbunden mit Stiftung einer Vikarie. Pb 412/U. A.6 Siegel ab. 16 x 28,5 cm. Druck: Riedel A III, S. 356, Nr. 32; MUB 6.1870, S. 556f., Nr. 4214. Regest: Ratig S. 3; Beck I Nr. 4335; Schößler I Nr. P 5.
1324 Juni 27 Günter von Sandau, Pfarrer zu Perleberg, bestätigt den Vorstehern der [Tuchmacher-] Gilde Johan-nes des Evangelisten das Patronatsrecht an dem von ihnen gestifteten Altar in der Jakobikirche. Pb 413/U. A.7 Drei Siegel an Pergamentstreifen ab. 21,5 x 25 cm. Druck: Riedel A III, S. 362-363, Nr. 40 mit Auslassungen. Regest: Ratig S. 3; Beck I Nr. 4337; Schößler I Nr. P 6.
1332 März 18 Graf Heinrich [IV.] von Schwerin bestätigt die durch den Rat der Stadt und die Vorsteher der Marien-gilde erfolgte Stiftung von Einkünften in den Dörfern Groß Warnow, Groß Buchholz und Sükow zur Ausstattung eines Altars in der Jakobikirche. Pb 257a/in U. A.8 Transsumpt von 1340 Oktober 28 unter der Überschrift Datum per copiam durch die Ratmannen von Perleberg. Druck: Riedel A III, S. 365f., Nr. 45; MUB 8.1873, S. 268f., Nr. 5316. Regest: Ratig S. 3; Beck I Nr. 4836; Schößler I Nr. P 7.
1334 Dendrochronologische Datierung des Dachstuhls über dem Langhaus der Jakobikirche, s. Schöf-beck, Tilo: Quitzow und Perleberg. Ein Einblick in die Backsteinarchitektur der Prignitz. In: Licht und Farbe in der mittelalterlichen Backsteinarchitektur des südlichen Ostseeraums. Hrsg. von Ernst Badstübner [u. a.]. Berlin 2005, S. 464-478
1340 Oktober 28 Der Rat der Stadt ersucht den Propst des Domkapitels Havelberg auf der Grundlage der vorherge-henden, inserierten Urkunde um Auskunft über die zwischen den Vorstehern der Mariengilde und dem Altaristen strittige Gerichtsbarkeit. Pb 258/U. A.8 Abhängendes Siegel ab. 18 x 20 cm. Druck: Riedel A III, S. 365-366, Nr. 45; MUB 9.1875, S. 284f., Nr. 6075. Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4837; Schößler I Nr. P 8.
1340 Dezember 8 Der Knappe Fritz Borre verkauft Heinrich Konold, Bürger der Stadt, eine Hufe vom Hof des Schulzen in Groß Werzin [Ersterwähnung des Ortes!] samt den Einkünften für 6 Mk. Pb 55/U. A.44 Drei Siegel an Pergamentstreifen ab. 12 (ohne Pressel) x 20,5 cm. Druck: Riedel A III, S. 373f., Nr. 60. Regest: Ratig S. 4; Beck II Nr. 7063; Schößler I Nr. P 9. [Provenienz: Stadt Perleberg]
1343 Januar 9 Koneke von Quitzow der Jüngere verkauft dem Kaland 3 Hufen im Dorfe Quitzow samt den Einkünf-ten und sagt die Auflassung zu. Pb 259/U. C.3 (Abschrift 17. Jh. von Johannes Unger). 2 Bl. 33 x 20,5 cm. Druck: Riedel A XXV, S. 21, Nr. 30. Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4838; Schößler I Nr. P 10. Inhaltsangabe von 1542 siehe Herold 1931, S. 304-306.
1344 Januar 20 Die Ratmannen der Stadt Perleberg bekunden, daß sie ein Stück Land in dem Dorf Sperlingsdorf dem Altar St. Dionysii et Sebastiani schenken. In Pb 390/458, Bl. 6-7 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A III, S. 377, Nr. 69. Regest: Ratig S. 4; Nicht bei Beck; Schößler I Nr. P 11.
1344 April 18 Die Knappen vom Kruge bestätigen dem Kaland eine vom Kleriker Hermann Breske im Dorfe Reetz zur Ausstattung eines Altars geschenkte Hufe. Pb 260/U. C.4 (Abschrift 17. Jh. von Johannes Unger). 2 Bl. 33 x 20,5 cm. Druck: Riedel A XXV, S. 22f., Nr. 32. Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4839; Schößler I Nr. P 12.
1345 Juni 30 Markgraf Ludwig d. Ä. übereignet dem St. Johannes-Altar der St. Jakobikirche Hebungsrechte in mehreren bei Perleberg belegenen Dörfern. Diese Urkunde befindet sich nicht mehr im Pfarrarchiv Perleberg. Eine Fotokopie von 1967 befindet sich im Landeshauptarchiv. Später ist das aus dem Pfarrarchiv Perleberg entwendete Original sehr beschädigt ebenfalls in das BLHA gelangt (Rep. 10 C Jakobikirche Perleberg U 6), so dass nun die gut lesbare Fotokopie von 1967 die entscheidende Überlieferung ist. Pb 413a/U. A.9 (Kopie des beschädigten Originals, 2011 aus dem Landeshauptarchiv erhalten und Fotoabzug vom 1964 angefertigten Mikrofilm Nr. 92 des Konsistoriums Berlin, angefertigt 2016) Druck: Riedel A I, S. 147 ("nach dem Leipziger Copialbuch") Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4338. Entwurf von Schößler in Pb 76/461.
1349 März 18 Jan von Stavenow und dessen Vettern sichern dem Kaland die Auflassung der von Koneke von Quitzow dem Kaland verkauften 3 Hufen zu Quitzow (siehe Urkunde von 1343 Januar 9), für die sie 18 Mk. erhalten haben, zu. Pb 261/U. C.5 (Abschrift 17. Jh. von Johannes Unger). 33,5 x 20 cm. Druck: Riedel A XXV, S. 23f., Nr. 34. Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4840; Schößler I Nr. P 13.
1349 März 24 Jan von Stavenow und dessen Vettern ersuchen Konrad und Henning von Quitzow zu Bresch um Auflassung der in der vorhergehenden Urkunde genannten 3 Hufen. Pb 262/U. C.6 (Abschrift 17. Jh. von Johannes Unger). 1 Bl. 33 x 20,5 cm. Druck: Riedel A XXV, S. 25, Nr. 36. Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4841; Schößler I Nr. P 14.
1349 Mai 4 Hermann [von] Wartenberg verkauft an die Familie Buls zwei Hufen in der Feldmark des Dorfes Uen-ze zur Stiftung eines Altars zum Besten der Seele des ermordeten Peter Buls. In Pb 390/458, Bl. 1-2 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A III, S. 379-380, Nr. 73. Regest: Ratig S. 4; Nicht bei Beck; Schößler I Nr. P 15.
1351 März 16 Die Gebrüder Konrad und Henning von Quitzow zu Bresch bitten Markgraf Ludwig [den Älteren] von Brandenburg um Übereignung der in den vorhergehenden Urkunden genannten 3 Hufen an den Ka-land. Pb 263/U. C.7 (Abschrift 17. Jh. von Johannes Unger). 1 Bl. 33 x 20 cm. Druck: Riedel A XXV, S. 26, Nr. 39. Regest: Ratig S. 4; Beck I Nr. 4842; Schößler I Nr. P 16.
1352 September 7 Markgraf Ludwig der Römer schenkt dem Altar der heiligen Märtyrer Dionysius und Sebastian in der Kirche St. Jakobi in seiner Stadt Perleberg für immer das Eigentumsrecht über gewisse Einkünfte. In Pb 390/458, Bl. 3 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A III, S. 382, Nr. 76. Regest: Ratig S. 4-5; Nicht bei Beck; Schößler I Nr. P 17.
1353 Juni 13 Bischof Burchard [II.] von Havelberg weist Dietrich [Gans von] Putlitz, Kaplan in Perleberg, an, den Priester Mauritius nach erfolgter Präsentation durch die Gewandschneidergilde zum Inhaber des Jo-hannesaltars in der Jakobikirche zu bestellen. Pb 135/U. A.1 Abhängendes Siegel ab, ca. 10,5 x 17,5 cm. Druck: Riedel A III, S. 383, Nr. 78 mit Auslassungen. Regest: Ratig S. 5; Beck I Nr. 4339; Schößler I Nr. P 18.
1353 Oktober 2 Markgraf Ludwig der Römer schenkt dem Altar St. Dionysii und Sebastiani in der Kirche St. Jakobi in Perleberg einige Hebungen von der dortigen Feldmark. In Pb 390/458, Bl. 4 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A III, S. 384, Nr. 80. Regest: Ratig S. 5; Nicht bei Beck; Schößler I Nr. P 19.
1354 Juni 25 Bischof Burchard [II.] von Havelberg bestätigt die Ausstattung eines Altars in der Jakobikirche durch den Kaland mit sechs frusta aus den Dörfern Quitzow, Glövzin und Reetz. Pb 264/U. C.8 (Abschrift 17. Jh. von Johannes Unger). 1 Bl. 33 x 20 cm. Druck: Riedel A XXV, S. 30, Nr. 43. Regest: Ratig S. 5; Beck I Nr. 4843; Schößler I Nr. P 20.
1354 September 8 Die von Wartenberg lassen Ludwig dem Römer zwei Hufen in der Feldmark des Dorfes Uenze auf, die ihr Vater dem Altar St. Dionysii et Sebastiani verkauft hat. In Pb 390/458, Bl. 7-8 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A III, S. 387, Nr. 86. Regest: Ratig S. 5 (verwechselt mit der folgenden Urkunde); Nicht bei Beck; Schößler I Nr. P 21.
1354 Oktober 14 Die Ratmannen der Stadt Perleberg übereignen dem Altar St. Dionysii et Sebastiani einige Mühlen-pächte. In Pb 390/458, Bl. 5 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A III, S. 384-385, Nr. 81. Regest: Ratig S. 5; Nicht bei Beck; Schößler I Nr. P 22.
1358 Januar 29 Dietrich [Gans von] Putlitz, Vikar [an der Jakobikirche] zu Perleberg, nimmt Gerhard Beermann für ein Kossätengut im Dorf Uenze an und bestimmt die Zinsleistung. In Pb 390/458, Bl. 8-9 (Abschrift aus dem 16. Jh.) Druck: Riedel A I, S. 154, Nr. 58 ("nach dem Original" [im Stadtarchiv]). Regest: Nicht bei Ratig; Beck I Nr. 4340; Schößler I Nr. P 23.
1361 Bauinschrift (Sandsteintafel mit Kreuzigungsrelief) auf der Nordseite des Chores: Anno Domini 1361 incepimus struere INRI, s. Die Kunstdenkmäler des Kreises Westprignitz, Berlin 1909, S. 223. Ver-wendet wurde Bernburger Sandstein (s. Ehling / Bowitz in: Karl IV. Ein Kaiser in Brandenburg. Berlin 2016, S. 77).
1363 Februar 26 Der Knappe Heinrich Rust zu Rohlsdorf verpfändet Berthold Breddin und dem Knappen Heinrich Du-pow 10 Scheffel Getreide und 2 Schillinge Jahreszins in Lübzow für 2 ½ Mk. Pb 56/U. A.11 Schrift stellenweise bis zur Unleserlichkeit verblasst, zwei abhängende Siegel ab. 10 x 24,5 cm. Druck: Riedel A III, S. 395, Nr. 98 fehlerhaft und mit Auslassungen. Regest: Ratig S. 5; Beck I Nr. 4341; Schößler I Nr. P 24.
1364 September 28 Markgraf Ludwig der Römer von Brandenburg erteilt Rat und Bürgern der Stadt Zollfreiheit für ihre Kaufmannswaren in seinem Territorium. Pb 36/U. A.10 Siegel ab. 18,5 x 22 cm. Druck: Riedel A III, S. 396f., Nr. 100. Abbildung in: Archivmitteilungen 42 (1993), S. 184 ( |
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