Ta Tacken, Pfarrarchiv (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Ta
Titel:Tacken, Pfarrarchiv
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Einleitung


1. Geschichte der Pfarre Tacken

Tacken liegt 7,5 km südlich von Putlitz, rechtsseitig der Stepenitz. Ursprünglich als breites Straßendorf angelegt, erscheint der Ortsname in schriftlichen Quellen zuerst im Familiennamen des Perleberger Einwohners Joh. de Tacke (1293).
Während Tacken gemeinsam mit der Tochtergemeinde Gülitz 1816-1952 zum Kreis Westprignitz und 1952-1993 zum Kreis Perleberg im Bezirk Schwerin gehörte, zählte das Dorf Helle 1816-1952 zum Kreis Ostprignitz und 1952-1993 zum Kreis Pritzwalk im Bezirk Potsdam. Seit 1993 gehören alle drei Orte zum neu gebildeten Kreis Prignitz.
Tacken, Gülitz und Helle, ehemals eigenständige Gemeinden, sind heute Orts- bzw. Gemeindeteile der Großgemeinden Groß Pankow bzw. Gülitz-Reetz im Amt Putlitz-Berge, welche im Rahmen der jüngsten Gemeindegebietsreform geschaffen wurden.

Die Tackener Pfarre zählte bis 1930 zur Superintendentur Putlitz, 1930-1967 zum Kirchenkreis Perleberg und seitdem zum Kirchenkreis Perleberg-Wittenberge.

Vor 1570 gehörten Tacken und Gülitz als Tochtergemeinden zur Pfarre Seddin, die Gemeinde Helle zur Pfarre Mansfeld. 1570 wurde Tacken von Seddin abgezweigt und erhielt den Status einer selbständigen Pfarre, welcher die Tochtergemeinden Gülitz und Helle zugelegt wurden. In dieser Form bestand der Pfarrsprengel Tacken über 400 Jahre, abgesehen von einer zeitweiligen Einkirchung des Ortes Klein Langerwisch im 19. und 20. Jh. in die Kirchengemeinde Helle. Mit Wirkung vom 1.1.1981 erfolgte die Auflösung der Pfarre Tacken, und die drei Kirchengemeinden Tacken, Gülitz und Helle wurden in den Pfarrsprengel Seddin eingepfarrt, welchem heute insgesamt 10 Kirchengemeinden zugeordnet sind.

Die Pfarrer von Tacken sind bis 1926 bei FISCHER (Ev. Pfarrerbuch, Bd. I, S. 129) nachgewiesen. Der letzte dort genannte Pfarrer, Andreas Winter, war auch der letzte Tackener Pfarrer überhaupt. Er amtierte noch bis ca. 1953. Danach blieb die Pfarrstelle dauerhaft vakant und wurde bis zu ihrer Auflösung 1981 von den Seddiner Pfarrern Huschke und Seehaus mitverwaltet.

Das Patronat über die Pfarre Tacken hatten die Gans Edlen Herrn zu Putlitz und Wolfshagen inne.

Das Kirchengebäude in Tacken ist ein spätgotischer Feldstein-Saalbau (mit Fachwerk-Obergeschoss aus dem 17. Jh.), während die Kirchen in den Tochtergemeinden Gülitz und Helle jüngeren Datums sind. Die Gülitzer Kirche entstand als Neubau nach Plänen F. A. Stülers als neugotischer Feld- und Backsteinsaalbau im Jahre 1875 (vgl. auch Ta 176/177), die Kirche in Helle anstelle eines älteren Gebäudes aus Fachwerk als historisierender Putzbau im Jahre 1913 (vgl. Ta 181/167 f.). Letztere beherbergt einen spätgotischen Schnitzaltar von 1470.

Das Pfarrhaus in Tacken, 1820/21 neu erbaut, musste in den 1960er Jahren aufgrund akuter Einsturzgefahr umfangreichen Reparaturen unterzogen werden (vgl. Ta 191/239 u. 199/240).








Quellen:

- Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von G. Vinken u. a., München und Berlin 2000, S. 422 (Gülitz), 438-439 (Helle), 1040 (Tacken)
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Bd. 1 - Prignitz, bearb. von L. Enders, 2. überarb. u. wesentl. erw. Aufl., Weimar 1997, S. 296-298 (Gülitz), 341-342 (Helle), 876-878 (Tacken)
- Pfarralmanache 1939-2004

2. Bestandsgeschichte

Das Pfarrarchiv Tacken bildet eine relativ geschlossene Überlieferung, welche - mit Ausnahme der älteren Kirchenbücher und Kirchenrechnungen - um 1815 einsetzt. Wesentlich geprägt wurde sie vom Pfarrer Hübener 1879-1919, da ein Großteil der Akten aus dessen 40jähriger Amtszeit stammen.
Nur wenige Akten sind fadengeheftet; der überwiegende Teil des Schriftgutes besteht aus losen Schriftstücken. Altsignaturen sind nicht vorhanden.
Da das Pfarrarchiv Tacken in katastrophalem Ordnungszustand ins Domstiftsarchiv kam und der Großteil des Schriftgutes, wie erwähnt, ungeheftet war, wurde in vielen Fällen eine Neuformung der Akten notwendig. Dies bot gleichzeitig die Möglichkeit, inhaltlich stark am "Aktenplan für die Kirchengemeinden und Pfarrämter" orientierte Sachakten zu formen, während im Regelfall die Gliederung des Aktenplanes stärker dem vorhandenen Aktenbestand angepasst werden muss.

Das Pfarrarchiv Tacken wurde - zusammen mit dem Pfarrarchiv Seddin - vom Konsistorium der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg vor Ort in Seddin übernommen und im Jahre 2000 dem Domstiftsarchiv Brandenburg/H. übergeben.

Die Kirchenbücher des Pfarrsprengels Tacken befinden sich gegenwärtig im Evang. Pfarramt Seddin.


Brandenburg/H., 9.11.2005 Stefan Lindemann
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578528
 

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