NL Maasch Nachlass Maasch (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:NL Maasch
Titel:Nachlass Maasch
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Bearbeitungsbericht

Bestandsgeschichte

Der Nachlass Ella Maasch ist auf Wunsch der Familie dem Archiv des Kirchenkreises Belzig übergeben worden. Im September 1998 gelangte der Bestand in das Domstiftsarchiv Brandenburg, wo er vom 13. 7. - 31. 7. 2009 durch die Praktikantin Anja Schäfer erschlossen und nutzbar gemacht wurde.

Technische Bearbeitung

Parallel zur formalen und inhaltlichen Erschließung des Bestandes erfolgte auch die technische Bearbeitung der Unterlagen. Die Bearbeitung der einzelnen Verzeichnungseinheiten umfasste unter anderem die Entfernung von Stehordnern und unbrauchbaren Aktendeckeln, die Umbettung in größtenteils neue Jurismappen, die teilweise Neuheftung der Akten durch neue Schnür- oder Bügelheftungen, wobei die Akten mit festeren Aktendeckeln verstärkt wurden, sowie die Entfernung von Heft- und Büroklammern sowie anderen Metallteilen.

Die verzeichneten Akten erhielten zunächst durch handschriftliches Auftragen der Signatur "NL Maasch" als Bestandsbezeichnung und arabische Zahlen als fortlaufende Einzelsignaturen eine eindeutige Kennung. Daraufhin wurden die Verzeichnungseinheiten in Archivkartons eingelagert. Bei der Ordnung im Findbuch erhielten alle Akteneinheiten eine Doppelsignatur, bestehend aus laufender Nummer und Lagerungssignatur. Die Akten werden mit ihrer laufenden Nummer und der Lagerungssignatur zitiert. Abschließend wurden sämtliche Akten mit den entsprechenden Titelblättern versehen.

Verzeichnung und Klassifikation

Da die Unterlagen des Nachlasses Maasch auch einige Dokumente von Walther Kuhlmey enthielten, wurden zunächst die Einheiten verzeichnet, welche Ella Maasch oder Walther Kuhlmey eindeutig zugeordnet werden konnten. Zuletzt wurden die umfangreichen Zeitungsausschnitts- und Fotosammlungen erschlossen. Die Archivalien wurden zunächst in einer vorläufigen Verzeichnung bis zur endgültigen Ordnung im vorliegenden Findbuch erfasst. Jede Verzeichnungseinheit erhielt einen neuen Aktentitel und wurde bei Bedarf durch Enthält-Vermerke ergänzt.

Neben den bereits erwähnten Zeitungsausschnitten und Fotos enthält der Nachlass zahlreiche Skripte, Abschriften und Quellenauszüge zur heimatkundlichen Geschichte der Kreise Belzig und Zauch-Belzig sowie Akten aus dem Rat des Kreises Belzig, Abteilung Kultur, welche im Rahmen Ella Maaschs Tätigkeit als Abteilungsleiterin entstanden. In den Unterlagen finden sich ebenfalls Materialien zum Fläming sowie zu Stadt und Land Brandenburg.

Eine eindeutige Zuordnung der Akten zu Maasch oder Kuhlmey (s. a. Unterlagen im Pfarrarchiv Belzig) war auf Grund fehlender Datierungen und Unterschriften nicht möglich. Somit wurde bewusst keine Teilung der Nachlässe Maasch und Kuhlmey durchgeführt. Eine Ordnung des Bestandes nach Themen, Ortschaften und Gebieten war ebenfalls nicht möglich. Das Titelmaterial wurde daher lediglich chronologisch angeordnet.

Die Erschließung gestaltete sich trotz des geringen Umfangs recht zeitaufwendig, da die oft wahllos zusammengestellten Dokumente in ihrer bisherigen Anordnung nicht bestehen bleiben konnten und somit systematisch neugeordnet werden mussten.

Der Überlieferungszeitraum der verzeichneten Akten ist nicht genau festzulegen, da es sich vor allem bei den Materialsammlungen um undatierte Manuskripte und Fotografien sowie um Kopien und Abschriften aus Veröffentlichungen und Archiven handelt. Aus den Unterlagen erschließt sich ein Zeitraum zwischen ca. 1900 und 1993. Verzeichnet wurden insgesamt 57 Akteneinheiten, die nun einen Umfang von 0,4 lfm Archivgut ergeben.

Kassationen

Von Unterlagen, die in mehrfacher Ausführung vorlagen, wurden die überzähligen ausgesondert und nur ein Exemplar aufbewahrt. Dies betrifft vor allem Skripte, Aufsätze, Biographien und Kopien aus diversen Veröffentlichungen. Einige Fotos von schlechter Qualität, die nicht datiert und lokalisiert werden konnten, wurden ebenfalls kassiert.

Brandenburg, 31. Juli 2009 Anja Schäfer

Biografie Ella Maasch

Die hier genannten Lebensdaten wurden den im Bestand befindlichen Notizen (Verfasser unbekannt; Randbemerkungen Alfred Schirge) zur Beerdigungsfeier von Ella Maasch entnommen.

Ella Maasch (geb. Böttche, gesch. Rupprecht) wurde am 4. Januar 1911 in Berlin-Reinickendorf geboren. Ihr Vater Otto Böttche, in Belzig-Sandberg geboren, arbeitete als Maurer. Ihre Mutter war Anna Böttche (geb. Deh).

Ella Maasch wuchs in Belzig auf und ging dort zur Schule. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bürokauffrau und arbeitete bis 1945 als Buchhalterin. Nach 1949 war sie in der Volkshochschule und bei der Abteilung Kultur des Rates des Kreises Belzig tätig, wo sie später Abteilungsleiterin wurde. 1975 ging sie in den Ruhestand.

Aufgrund ihrer sozialen Herkunft war es ihr erst über 50-jährig möglich zu studieren. 1967 schrieb sie ihre Hausarbeit als Bibliothekarin über die Geschichte der Bibliotheken im Kreis Belzig ab 1949.

Sie war Verfasserin zahlreicher Arbeiten und Zeitungsartikel über Findlinge, den Naturlehrpfad des Parkes Wiesenburg und die Schlacht bei Hagelberg 1813. Ebenso betätigte sie sich als Mitautorin von "Unser kleines Wanderheft. Hoher Fläming" (1961 ff.) und der Monatsschrift "Der Heimatfreund. Kulturspiegel des Kreises Belzig" (bis 1959) bzw. "Heimatkalender des Kreises Belzig" (ab 1960).

Zu ihrer Hinterlassenschaft gehört ferner ein unveröffentlichtes Manuskript "Aus der Heimatgeschichte des Kreises Belzig". Dabei handelt es sich um eine Sammlung aus Archiven, Chroniken, persönlichen Gesprächen und selbst Erlebtem. Dieses Manuskript befindet sich jedoch nicht im Domstiftsarchiv Brandenburg (Verbleib unbekannt).

Nach 2-wöchiger Krankheit verstarb die 82-jährige Ella Maasch am 3. April 1993 in Belzig, wo sie auch beigesetzt wurde.

Biografie Walther Kuhlmey

Walther Friedrich Hermann Kuhlmey wurde am 29. 6. 1871 in Schwedt bei Angermünde geboren. Bereits mit 8 Jahren verlor er seine Eltern und wuchs im Lehrerwaisenhaus in Eberswalde auf. Dort besuchte er die Präparandenanstalt. Seine weitere Ausbildung erhielt er auf dem Lehrerseminar in Kyritz, wobei bereits seine musikalische Begabung zum Vorschein kam. Er wurde im Seminar zum jüngsten Chorleiter und spielte sogar zu Festen die Orgel. Er schrieb auch eigene musikalische Kompositionen.

1891 bekam er seine erste Lehrerstelle in Niemegk, wo er auch seine Lebensgefährtin fand. Er zeigte Geologen die Findlinge der Eiszeit und erhielt später in der Brandtsheide (Medewitz) einen ihm gewidmeten Stein, den "Kuhlmeystein".

1907 holte ihn Superintendent Meyer als nebenamtlichen Kantor für die Marienkirche nach Belzig. Seine heimatkundlichen Forschungen erstreckten sich nun über ganz Zauch-Belzig. Weiterhin betätigte er sich nebenberuflich als Kreisbeauftragter für Naturschutz. Seine Interessen waren sehr vielseitig; so befasste er sich unter anderem mit der Erforschung der Belziger Heimat, der allgemeinen Geschichte, der Natur und natürlich der Musik. Wegen des Lehrermangels im und nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete er noch bis ins hohe Alter. Er hielt Vorträge in Volkshochschulen und in der heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft des Kreises Zauch-Belzig.

Walther Kuhlmey starb am 6. 9.1950 in Belzig. Er ist neben seiner Lebensgefährtin unter Kastanien auf dem Gertrauden-Friedhof beerdigt.

Veröffentlichung zu Walther Kuhlmey

Arpe, Margarete: Konrektor Walther Kuhlmey, ein unvergessener Heimatforscher. In: Der Heimatfreund. Kulturspiegel des Kreises Belzig 1956, Sept., S. 2-4 m. Abb. [geb. Schwedt 29. 6. 1871, gest. Belzig 6. 9. 1950, Lehrer in Niemegk seit 1891, Lehrer und Kantor in Belzig seit 1907] \ *Brandenburg DStA: Ki 8105
Letzte belegte Lagerungssignatur:

18.01.2012: Druckschrift in NL Maasch 49/19 eingefügt, Cz.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578564
 

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