Angaben zur Identifikation |
Signatur: | NLZ |
Titel: | Nachlass Ziehen |
Entstehungszeitraum: | 1898 - 1948 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Biographie Ludwig Ziehen
Das wesentliche Material zur Person Ziehens befindet sich in seiner (durch späteres Material angereicherten) Personalakte im Bestand der Ritterakademie (BR 210/286: Personalakte 1916-1944) sowie in einer von Karl von Oppen angelegten Akte des Zöglingsvereins (BRV 39/2, vor allem für den Zeitraum 1941-1971). In den neueren Darstellungen zur Geschichte der Ritterakademie sind darüber hinaus Quellen staatlicher Provenienz herangezogen worden (vgl. Juliane Jacobi in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 72.2019, S. 171-174).
Ziehen wurde am 7. 1. 1871 in Frankfurt am Main geboren und hat klassische Philologie und Geschichte in Jena und Bonn studiert. Nach Promotion, Staatsexamen und Militärdienst unterrichtete er kurzzeitig in Frankfurt und übernahm dann die Erzieherstelle für die Prinzen Oskar und August Wilhelm an der Kadettenanstalt in Plön. 1910 wurde er zum Professor ernannt und 1911 als Direktor des Domgymnasiums nach Merseburg berufen. Am 1. Weltkrieg nahm er als Oberleutnant teil, wurde in Frankreich verwundet und mit dem EK I ausgezeichnet. Im August 1916 begann seine erfolgreiche Tätigkeit als Direktor der Ritterakademie in Brandenburg, die zugleich mit einer Domherrenstelle verbunden war. In Brandenburg gehörte er zu den Gründungsvätern der DNVP, organisierte aber 1923 die "Sozialnationale Vereinigung" als eigene Partei. 1933 stellte er sich als Spitzenkandidat der NSDAP zur Verfügung und wurde zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt.
Zum 1. April 1933 wurde er als Oberstudiendirektor pensioniert, übernahm aber noch bis Ostern 1934 die Leitung der Ritterakademie bzw. des Alumnats. In den Kriegsjahren war er der einzige vor Ort befindliche Domherr, der nachdrücklich versucht hat, die Interessen des Domkapitels und der Domgemeinde zu wahren. Im Rahmen der Entnazifizierung wurde er 1947 verhaftet und einem entehrenden Prozess unterworfen. Er starb am 4. Juli 1951 im Pfarrhaus in Roitzsch und wurde auf dem dortigen Friedhof begraben.
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Nicht öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578566 |
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