Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Elab 10810 |
Signatur Archivplan: | Elab 10810 |
Titel: | Ev. Kirchengemeinde Alt Pankow (Kirchenkreis Berlin Nord-Ost) |
Entstehungszeitraum: | 1731 - 2012 |
Umfang: | 4,2 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Verwaltungsakten der Kirchengememeinde. Der Ort Pankow dürfte um die Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet worden sein. Für die Kirche wird nach neueren Untersuchungen der Beginn des 15. Jahrhunderts als erste Bauphase angenommen. 1832 wurde diese Kirche erneuert und verändert, so die Fenster an Nord- und Südseite vergrößert, der Turm abgerissen; auch die Seiteneingänge vermauert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann sogar der Abriss erwogen aber nicht ausgeführt. In den Jahren 1857 bis 1859 fanden stattdessen die umfangreichsten baulichen Veränderungen statt. Der Kirchbau wurde umfassend erweitert. An den Feldsteinsaal wurde dabei nach Westen ein dreischiffiges Langhaus mit Holzdecke angebaut; außerdem wurden zwei Türme errichtet und das Dach erhöht. Die Planung lag in den Händen des Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler. Seit Stülers Umbau trägt diese sogenannte Alte Pfarrkirche Pankow auch den Namen „Zu den vier Evangelisten“. 1908 wurden nochmals größere Umbauarbeiten an der Kirche durchgeführt; die größte Veränderung war noch einmal ein Anbau am Westgiebel. Die beiden Kirchsäle und das Hauptportal repräsentieren diese Veränderung heute. Die Kirche wurde kurz vor Ende des 2. Weltkriegs bei den Kampfhandlungen um Berlin zwischen dem 22. und 24. April 1945 schwer beschädigt. Die Türme mussten deshalb im Juli 1945 abgetragen werden. Zur Erinnerung an diese Zeit hat die Gemeinde bewusst einige Einschusslöcher an der Nordseite der Kirche belassen. Bei der Wiederherstellung der Türme 1951 sind die Turmhelme verkürzt, die Türme selbst verändert worden. 1913 wurde durch das Anwachsen der Pankower Bevölkerung bedingt, im Süden Pankows noch eine zweite Kirche, die Hoffnungskirche, errichtet. Eine weitere Predigtstätte wurde mit dem Gemeindeheim Martin Luther 1928-1930 in der Pradelstraße errichtet (in den Akten ist das Lutherhaus u. a. auch durch überlieferte Kollektenbücher dokumentiert). In der NS-Zeit gab es in Pankow eine aktive Bekennende Kirche, weshalb Pankow auch, in Spiegelung der von Pastor Niemöller geführten Dahlemer Bekennenden Gemeinde, das „Dahlem des Nordens“ genannt wurde. Namen wie die des Superintendenten Paul Fritsch (1885-1952) oder des Pfarrer Rudolf Jungklaus (1882-1961) sind eng mit der Pankower Bekennenden Kirche verbunden. Alle fünf damaligen Pfarrer gehörten der Bekennenden Kirche an. Die von Dr. R. Krause, einem exponierten Mitglied der Gemeinde gehaltene und in die Analen eingegangene Rede im Sportpalast, nach der Krause auch als der „Sportpalast-Krause“ bekannt wurde, sorgte schon ziemlich früh dafür, dass in der Gemeinde die Deutschen Christen diskreditiert waren. Ab 1935 hat es keine größeren Aktionen der Deutschen Christen, auch keine größeren Auseinandersetzungen mehr mit ihnen gegeben, so dass die Gemeinde ziemlich früh schon als „befriedet“ angesprochen werden konnte. Pfarrer Jungklaus hat auf vielfältige Weise Hilfe für jüdische Mitbürger geleistet. Die große Stadtkirchengemeinde Pankow wurde zum 1. April 1955 in drei selbstständige Gemeinden geteilt. Im Kern und mit der Alten Pfarrkirche im Mittelpunkt bestand fortan die Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow. Dazu kam in den neuen Siedlungsgebieten Pankows nach Süden die Ev. Hoffnungskirchengemeinde Pankow, die sich nach der zweiten Kirche in der Mitte ihres Einzugsgebietes benannte, sowie nach Südwesten die Ev. Kirchengemeinde Martin-Luther-Pankow, die das o.g. 1930 erbaute Gemeindeheim bekam. Letztere Gemeinde VI wurde übrigens durch den Mauerbau sechs Jahre später noch einmal unfreiwillig geteilt. Der südliche Teil der Parochie lang fortan im Westen, sodass im Westberliner Stadtteil Wedding eine eigene Kirchengemeinde, Pankow-West, entstand. Der Bestand lagert in der Kirchengemeinde. |
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Dateien |
Dateien: | |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2042 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=603201 |
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