Angaben zur Identifikation |
Signatur: | ELAB 11019 |
Signatur Archivplan: | ELAB 11019 |
Titel: | Berlin Kirchengemeinde Alt Tempelhof (Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg) |
Entstehungszeitraum: | 1805 - 2016 |
Umfang: | 22 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Die Tempelhofer Dorfkirche am Reinhardtplatz gilt neben der Dorfkirche Marienfelde als eine der ältesten Kirchbauten innerhalb der heutigen Stadtgrenzen Berlins. Um 1210 als Teil einer befestigten Anlage des Tempelherrenordens angelegt, wurden von hier aus die Dörfer dieses Ordens im Süden Berlins gegründet und verwaltet. Das daneben liegende Dorf Tempelhof erhielt keine eigene Kirche. Die Bauern besuchten den Gottesdienst in der Komturei. Zerstörungen und Umbauten haben die Kirche über die Jahrhunderte stark verändert. Auch gab es häufige Wechsel in den Patronatsverhältnissen. Seit 1692 wurde in Tempelhof ein Kirchenbuch geführt. Das erste Kirchenbuch ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Die Zentralstelle für Genealogie in Leipzig verfügt über Sicherungsfilme zu den Kirchenbüchern der Jahrgänge 1696 – 1875. Von 1693 bis 1893 war Tempelhof Filial von Britz (heute KK Berlin-Neukölln). Das Patronat lag seit 1899 bei der Tempelhofer Terrain-Gesellschaft, die es 1901, zusammen mit einem großen Grundstück, an die Gemeinde abtrat. Die Jahre 1933 bis zum 2. Weltkrieg sind durch eine starke Polarisierung der Gemeinde zwischen „Deutschen Christen" und „Bekennender Kirche" geprägt. 1933 hielt Gemeindepfarrer Tausch, der auch Gauleiter der Deutschen Christen für Berlin war, auf dem Tempelhofer Feld einen Feldgottesdienst der SA ab. Die Glaubenskirche wurde innen mit Hakenkreuzen und einer Hitlerbüste umgestaltet. Tatsächlich aber stieg die Anhängerzahl der Tempelhofer Deutschen Christen nie über 2000. Dagegen hielten sich 2500 bis 3000 Gemeindeglieder zur Bekennenden Kirche. Nach dem 2. Weltkrieg kam es zu mehreren Ausgründungen aus dieser damals großen Westberliner Kirchengemeinde. 1949 wurde der Bereich der in den 1920er Jahren neu angelegten Siedlung Neu-Tempelhof als Kirchengemeinde gleichen Namens selbstständig. 1954 wurde der Bereich um das Tempelhofer Gewerbegebiet als Zinzendorfgemeinde unabhängig und schließlich 1966 der östliche Teil Tempelhofs als Alt-Tempelhof-Ost. 2006 wurden diese drei Ausgründungen zur Ev. Paulus-Kirchengemeinde Tempelhof zusammen geschlossen. Die sich nach diesen Ausgründungen als Alt-Tempelhof bezeichnende Gemeinde bliebt nach längeren Fusionsverhandlungen mit diesen ihren ehemaligen Töchtern, für sich. 2016 ist eine Vereinigung Alt-Tempelhofs mit der nahe gelegenen Schöneberger Michaelskirchengemeinde angestrebt. Zwischen 1954 und 1956 wurde die 1944 durch einen Brand stark zerstörte Dorfkirche wieder aufgebaut. Dazu wurden 1952 größere baugeschichtliche Untersuchungen vorgenommen. Sie weisen auf einen ursprünglich sehr massiven Westturm hin. Für den Wiederaufbau wurde eine etwas veränderte Form gewählt, die Kernsubstanz blieb jedoch so wie sie im 13. Jahrhundert angelegt wurde, nämlich ein rechteckiger Saalbau mit eingezogener, halbrunder Apsis. Zur weiteren Vertiefung in die Geschichte der Gemeinde sei die Chronik, die 2008 neu herausgegeben wurde, empfohlen. Sie liegt diesem Bestand in mehreren Exemplaren bei (vgl. Sgn. 901). Der Bestand lagert in der Kirchengemeinde. |
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Dateien |
Dateien: | |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2046 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=603725 |
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