ELAB 10106 Georgenkirchengemeinde (Kirchenkreis Berlin-Stadt I), 1827-1970 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:ELAB 10106
Signatur Archivplan:ELAB 10106
Titel:Georgenkirchengemeinde (Kirchenkreis Berlin-Stadt I)
Entstehungszeitraum:1827 - 1970
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Die Kirche erwuchs aus einer ursprünglich zu einem St. Georgen-Hospital gehörenden Kapelle. Dieses Hospital wurde vermutlich bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts vor dem ehemaligen Georgentor in der Nähe des heutigen Alexanderplatzes - die Ersterwähnung von 1272 stellt natürlich ein viel späteres Datum dar - eingerichtet. Für die Jahrhunderte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit fehlen uns weitgehend Nachrichten über den Werdegang des Hospitals und seiner Kapelle. Nur von einem unmittelbar an der Kapelle gelegenen Friedhof, auf dem auch die Hinrichtungsopfer ihre letzte Ruhe fanden, ist die Rede. Dieser Georgenfriedhof wurde später (1876) zum Georgenkirchplatz - auch er ist im Zuge der Neubebauung des Stadtzentrums von der Landkarte verschwunden. Am 18. März 1689 erhielt die Georgskapelle durch kurfürstliches Reskript einen eigenen Geistlichen. Damit war sie zur Pfarrkirche erhoben worden, und ihr Gemeindegebiet umfasste die Berlinischen Vorstädte vor dem Georgen-, Spandauer- und Stralauer Tor. 1898 trat ein völliger Neubau - ausgeführt durch den Architekten Johannes Otzen - an die Stelle der alten, mehrfach umgestalteten und vergrößerten Kirche. Farbenprächtige Glasmosaiken mit christlichen Ornamenten und Symbolen sowie Darstellungen der Apostel schmückten die Wände des fünfteiligen Chores. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und danach abgetragen, der Turm jedoch blieb im Wesentlichen unversehrt stehen. Trotzdem wurde ein Wiederaufbau der gesamten Kirche nicht in Erwägung gezogen. Zum einen fehlte das Geld, zum anderen wurde die Kirche der geplanten Modernisierung der Stadtmitte um den Alexanderplatz geopfert. So wurde am 18. Juni 1950 der fast intakte Kirchturm gesprengt. Heute erinnert nur noch die Georgenkirchstraße, die - da stark verkürzt - heute gänzlich im Stadtteil Friedrichshain liegt, an die ehemalige St. Georgenkirche. Die Archivalien der Gemeinde wurden im 20. Jahrhundert im Pfarr- und. Gemeindehaus aufbewahrt.
Zu Beginn des Jahrhunderts wurde ein erstes Gemeindehaus auf dem Hof des alten Hospitals errichtet, das aber bereits 1928 dem U-Bahn-Bau am Alexanderplatz zum Opfer fiel. Das zweite Pfarrhaus wurde 1936 in der Kurzen Straße 19/20 eingeweiht. Hier befand sich im 1. Obergeschoss auch die "Kirchenbuchstelle Alt-Berlin 1". 1945 brannte das Pfarrhaus in der Folge von Kriegseinwirkung völlig aus. Dabei wurden auch fast alle Archivalien aus dem 17., 18. und 19 Jahrhundert vernichtet. Ab 1963 begannen die Verhandlungen zur Vereinigung mit der Parochialgemeinde, die 1968 ihren erfolgreichen Abschluss fanden. Der Bestand lagert im ELAB.
 

Dateien

Dateien:
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2000
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=605012
 

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