ELAB 23 Sammlung Kirchenkampf - Teilnachlass Jungklaus, Sieghild -, 1927-1971 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:ELAB 23
Signatur Archivplan:ELAB 23
Titel:Sammlung Kirchenkampf - Teilnachlass Jungklaus, Sieghild -
Entstehungszeitraum:1927 - 1971
Umfang:17 VE
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Der Nachlaß Sieghild Jungklaus (1915-2010) wurde am 5. 03. 1971 an das LABB übergeben. Es handelte sich dabei um fünf Aken und ein Verzeichnis. Das Verzeichnis war eine Grobverzeichnung. Der bei der Grobverzeichnung in 6 Punkte untergliederte Bestand war in einem Karton untergebracht. Nach der bereits vorhandenen Verzeichnung war festzustellen, daß der Nachlaß nicht vollständig war. Der Gliederungspunkt 6 fehlt.
Die vorhandene Grobverzeichnung wurde vollständig aufgelöst. Die Verzeichnispunkte 4 und 5 wurden zusammengelegt und neu gegliedert in die LNr. 2 - 7. Aufgelöst wurden ebenfalls die Nr. 1 und 2 der Grobverzeichnung. Es handelte sich um zwei Hefter, deren Inhalt ungeordnet war. Ihr Dokumenteninhalt ist nun unter den Lnr. 5 - 7 sowie 9 - 17 nach Aktentiteln geordnet vorzufinden. Ihre Ordnung fand nach Sachgruppen statt. Die Lnr. 17 bildet die Ausnahme. Ihre unterlagen waren keiner Sachgruppe zuzuordnen. Der erste Teil wurde daher chronologisch geordnet. Beim zweiten Teil lag keine formale oder oberflächliche Inhaltsdatierungsmöglichkeit vor. Bei der Lnr. 3 handelt es sich um die im Grobverzeichnis Nr. 5; 1 und 2 verbliebenen Unterlagen.
Der Inhalt des Nachlasses fällt auf die Bekennende Kirche im Zeitraum 1933 bis 1940 und ihres Kirchenkampfes gegen eine National- oder Staatskirche im Sinne der NSDAP als heidnisch - christliche Kirche. Diese Kirche sollte den Dokumenten nach, eine Vereinigung aller christlicher Kirchen sowie dem nordischem Heidentum darstellen.
Die Unterlagen dokumentieren umfangreich die Auseinandersetzung in zwei Zeiträumen. Den ersten von 1933 - 1935, in welchem die NSDAP und diverse andere deutsch - nationale Kräfte versuchten mit friedlichen und überzeugenden Mitteln die Kirche dazu zu bewegen in einer Nationalkirche aufzugehen. Der zweite Zeitraum dokumentiert den Zeitraum von 1935 bis 1939. In diesem Zeitraum wurden Geistliche unter Druck gesetzt. Physisch als auch psychisch sich zu beugen. Die evangelische Kirche hatte sich gegen die NSDAP als auch gegen die Deutschen Christen zu wehren. Den Unterlagen liegen Listen mit den Namen von Geistlichen vor, die sich zum damals gegenwärtigen Zeitpunkt, im Gefängnis oder Untersuchungshaft oder KZ befanden. Auch Redeverbote und verbannte Pastoren werden aufgeführt. Ab dem Beginn des zweiten Weltkrieges beginnt sich der Konflikt zwischen Kirche und Staat ein wenig zu beruhigen. In den Kriegstagen wurde der Kampf brachgelegt, aber nicht beendet.
Der Kirchenkampf ist ein Kampf der Bekennenden Kirche gegen die National- oder Staatskirche der NSDAP. Er ist nicht gleichzusetzen mit dem Widerstand gegen die NSDAP und dem Nationalsozialismus. Die Dokumente des Nachlasses machen das deutlich. Mitglieder der Bekennenden Kirche sind zugleich auch Mitglieder der Partei. Beim Kirchenkampf geht es um den Erhalt des Evangeliums. Dieses allerdings stellt sich gegen das Streben der NSDAP, einen „Totalen Staat“ zu errichten. Eine zweite Religion beziehungsweise einflußnehmende Institution neben der der Nationalsozialisten ließe sich nicht miteinander vereinbaren.
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2001
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=780
 

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