Angaben zur Identifikation |
Signatur: | EZA 97 |
Signatur Archivplan: | EZA 97 |
Titel: | Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste |
Entstehungszeitraum: | 1942 - 09.2005 |
Umfang: | 53,7 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste (ASF) wurde 1958 auf der Synode der EKD unter Mitwirkung von Lothar Kreyssig gegründet. Inhaltlich ist die Zielsetzung auf Frieden, Versöhnung und Verständigung zwischen den Generationen, Kulturen, Religionen und Völkern ausgerichtet aufgrund der noch spürbaren Folgen des Nationalsozialismus. ASF wurde ursprünglich als gesamtdeutsche Organisation gegründet, bestand aufgrund der Spaltung Deutschlands aus zwei Organisationen. Die Arbeit der westdeutschen ASF begann 1959 mit Freiwilligen in den Niederlanden und in Norwegen in Form von Bauprojekten. Es folgten weitere Projekte in anderen Ländern u.a. Frankreich und Großbritannien In Israel wurde 1961 mit einem Projekt in einem Kibbuz begonnen. Ab Mitte der 1960er-Jahre veränderte sich das Einsatzgebiet der Freiwilligen. Es gab immer weniger Bauprojekte und es kamen v. a. Projekte in der Gedenkstätten-, Alten- und Sozialarbeit dazu. In den 1980er-Jahren wurden weitere Projektstellen in den Bereichen Strukturelle Diskriminierung, Arbeit für Menschenrechte und Nachbarschaftshilfe etabliert. Die ostdeutsche Aktion Sühnezeichen (ASZ) konnte nach 1961 aufgrund des Mauerbaus keine Freiwilligen mehr zu den Projekten in Westeuropa entsenden. Da die DDR eine Haftung für die Folgen des Nationalsozialismus verweigerte, waren die Projekte der ASZ am Anfang nur auf das Gebiet der DDR und den innerkirchlichen Raum begrenzt. 1962 begann die Sühnezeichen-Arbeit mit dem Aufbau und der Entwicklung von Sommerlagern, in denen Menschen aus verschiedenen Ländern für zwei bis drei Wochen zusammenlebten und arbeiteten. Ab 1965 konnten Freiwilligengruppen in Auschwitz, Majdanek, Stutthof und Groß-Rosen sowie Buchenwald, Sachsenhausen, Ravensbrück und Mittelbau-Dora zusammen mit polnischen und tschechoslowakische Freiwillige tätig werden Von 1962 bis 1992 nahmen über 12.000 Freiwillige an den Sommerlagern von ASZ teil. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die beiden deutschen Organisationen vereinigt.. Seit Ende der 1990er-Jahre erhöht ASF die Anzahl der Projektstellen. ASF entsendet momentan pro Jahr rund 180 Freiwillige in Länder, die in besonderem Maße unter der NS-Herrschaft gelitten haben: Belarus, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Israel, die Niederlande, Norwegen, Polen, Russland, Tschechien, Ukraine und USA. Die Freiwilligen sind überwiegend junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren. Sie unterstützen und begleiten Überlebende der Shoah und ihre Nachkommen, arbeiten in Gedenkstätten mit, kümmern sich um ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, sozial Benachteiligte und Flüchtlinge und engagieren sich in Stadtteilprojekten und Antirassismusinitiativen. An den rund 25 Sommerlagern im In- und Ausland nehmen jedes Jahr rund 300 Menschen teil. Viele junge wie ältere Ehemalige sind in Regionalgruppen und Freundeskreisen auch nach ihrem Freiwilligendienst weiter für ASF ehrenamtlich tätig. ASF gibt die regelmäßig erscheinende Zeitschrift „zeichen“ sowie Predigthilfen heraus. Mit Veranstaltungen, Workshops, Seminaren und Tagungen zu den Themenfeldern Erinnerungspolitik und interreligiöser Dialog will ASF zur gesellschaftlichen Debatte anregen. Als Stifterin, Trägerin bzw. Kooperationspartnerin trägt ASF wesentlich zur Arbeit der Begegnungsstätten Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJBS)/Międzynarodowy Dom Spotkań Młodzieży (MDSM) in Oświęcim/Auschwitz, Beit Ben Yehuda – Haus Pax in Jerusalem und Internationale Begegnungsstätte Foyer Le Pont in Paris bei. |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 30.09.2035 |
Erforderliche Bewilligung: | Depositalgeber |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=97755 |
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