Angaben zur Identifikation |
Signatur: | ELAB 11015 |
Signatur Archivplan: | ELAB 11015 |
Titel: | Berlin Bethlehemskirchengemeinde (Kirchenkreis Kölln-Land II) |
Entstehungszeitraum: | 1757 - 2003 |
Umfang: | 3 lfm |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Im Februar 1737 flohen weitere 200 Böhmen aus Gerlachsheim nach Cottbus. Nun warteten 700 Exulanten in Cottbus auf die Erlaubnis nach Berlin gehen zu dürfen. Um sie alle unterzubringen, ließ der König das Lehnschulzengut in Rixdorf in Erbpacht geben. Es wurden neue Häuser gebaut und an 18 geeignete Gerlachsheimer Familien erb- und eigentümlich übergeben. Dafür sollten sie nach zwei Freijahren jährlich Zins zahlen und dem Pächter des Schulzenhofes einige Hand- und Spanndienste leisten. So war neben der Arbeiterkolonie in Berlin eine bäuerliche Kolonie in Rixdorf entstanden. Die Rixdorfer versammelten sich zu ihren Gottesdiensten entweder in der deutschen Dorfkirche oder in Kupkas Scheune in der Richardstraße. Die neue Siedlung wurde ein selbstständiges Dorf und bekam den Namen Böhmisch- Rixdorf zum Unterschied von Deutsch-Rixdorf. Die Bethlehemskirche in Berlin wurde Simultankirche, was viele Streitigkeiten verursachte. Je nach Konfession, die Gottesdienst hielt, mussten Kruzifixe und Kerzen in die Kirche hinein oder hinaus getragen werden. Die in Rixdorf angesiedelten Böhmen traten sofort mit der Dorfkirchengemeinde in Beziehung. Die gemeinsame Benutzung der Kirche durch die eingesessene Deutsch-Rixdorfer und die Böhmische Gemeinde führte häufig zu Schwierigkeiten. Am 23. Oktober 1887 wurde die Kirche der Böhmisch-Lutherischen Gemeinde in Rixdorf feierlich eingeweiht. Die Namen Bethlehemskirche und Bethlehemsgemeinde wurden ihr erst 1912 übertragen. Es kam zu dem Beschluss, die Böhmisch-Lutherische mit der Magdalenengemeinde zu verbinden. Ab 1.9.2003 hieß es nun evangelische Kirchengemeinde Magdalenen und Bethlehem. Für die letzten aktiven Mitglieder der Gemeinde, insbesondere für den Gemeindekirchenrat, war es ein bitterer Termin. Er musste mit seiner Unterschrift die über 250jährige Geschichte einer Gruppe der böhmischen Exulanten abschließen. Das Archiv der Böhmisch-lutherischen Bethlehemsgemeinde ist davon geprägt, dass es sich um eine Personalgemeinde gehandelt hat. Die Zugehörigkeit fordert den Gemeindegliedern ein höheres Engagement ab als die automatische Zugehörigkeit zu einer Parochialgemeinde. Das Archiv der böhmisch-lutherischen Bethlehemsgemeinde wurde zum großen Teil in der Bethlehemskirche am Richardplatz 22, und hier im Vorraum des Aufgangs zum Glockenturm gesammelt. Die alte Bethlehemskirche in Berlin- Mitte an der Mauerstraße wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1963 abgerissen. Nach der Fusion 2003 und bis zur Fusion 2005 wurden die Gemeindeakten unter dem Namen "Magdalenen und Bethlehem" geführt. Eine Akte wurde 2024 nachverzeichnet. Der Bestand lagert im ELAB. |
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Dateien |
Dateien: | |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2033 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=443905 |
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