EZA 264 Evangelisches Predigerseminar Gnadau, 1962.04-1997 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:EZA 264
Signatur Archivplan:EZA 264
Titel:Evangelisches Predigerseminar Gnadau
Entstehungszeitraum:04.1962 - 1997
Umfang:1,0
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Nach Inkrafttreten des Kirchengesetzes über die Vorbildung und Anstellung von Pfarrvikarinnen in der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union wurden ab November 1952 Kurse für Vikarinnen zur praktisch-theologischen Fortbildung vor dem 2. theologischen Examen in Räumlichkeiten der Wohlfahrtsschule der Inneren Mission auf dem Gelände des Johannesstifts in Berlin-Spandau eingerichtet. Das gemeinsame Lernen von Vikarinnen aus den östlichen und westlichen Gliedkirchen der EKU in einem Seminar im Westteil Berlins wurde ab Mitte der 1950er Jahre durch staatliche Maßnahmen der DDR allerdings zunehmend behindert. Ab November 1956 wurden die Vikarinnen aus den östlichen Gliedkirchen deshalb in Räumlichkeiten des Sprachenkonvikts in Berlin-Mitte, Borsigstraße, untergebracht,von wo aus sie mehrmals wöchentlich nach Spandau zu Lehrveranstaltungen fahren konnten. Die Nutzung der Räume im Sprachenkonvikt war nur eine vorübergehende Lösung, weil die Berlin-brandenburgische Kirche diese Räume für eigene Ausbildungszwecke benötigte. Im November 1958 konnte der erste Ausbildungskurs mit Vikarinnen aus den östlichen Gliedkirchen in neu angemieteten Räumen im Zivilwaisenhaus in Potsdam begonnen werden. An zwei Tagen pro Woche trafen sich die "Potsdamerinnen" mit den "Spandauerinnen" im Johannesstift zum gemeinsamem Studium. In den Jahren bis 1961 hatte sich die Ausbildung im Vikarinnenseminar "Ost" als eine eigenständige Ausbildung etabliert, die nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit dem in Spandau verbliebenen Vikarinnenseminar aufwies, in das nur noch wenige Vikarinnen aus westlichen Gliedkirchen eingewiesen wurden. Ab Juni 1961 gab es bei den zuständigen Dozenten und Referenten der EKU Überlegungen, ob eine Unterbringung der Vikarinnen aus den östlichen Gliedkirchen in räumlicher Nähe eines Predigerseminars für Vikare sinnvoll wäre. In den der Brüdergemeine gehörenden Gnadauer Anstalten bei Magdeburg fanden sich die benötigten Räumlichkeiten, die entsprechend hergerichtet wurden. Am 1. Oktober 1962 nahm das Vikarinnenseminar seinen Seminarbetrieb in Gnadau auf. Im August 1963 wurden dann sogar die ersten männlichen Kandidaten ins Vikarinnenseminar eingewiesen, weil die Predigerseminare in Wittenberg und Brandenburg/Havel nicht über ausreichende Kapazitäten verfügten. In den Folgejahren gab es sowohl gemischte Kurse als auch Kurse, die nur von Vikarinnen belegt waren. Angesichts der grundsätzlich positiven Erfahrungen, die die Dozenten mit den gemischten Kursen von weiblichen und männlichen Kandidaten gemacht hatten, wurde Ende 1968 vorgeschlagen, den Sonderstatus aufzuheben und die Bezeichnung „Vikarinnenseminar“ in „Predigerseminar“ zu ändern. Am 8. Juli 1969 beschloss der Rat der EKU, dass das bisherige "Evangelische Vikarinnenseminar Gnadau" ab 1. September 1969 die Bezeichnung "Predigerseminar Gnadau" führt. 1996 wurde das Predigerseminar in Gnadau geschlossen, die Ausbildung der Vikarinnen und Vikare aus den ostdeutschen EKU-Kirchen erfolgte nur noch in den Predigerseminaren Brandenburg/Havel und Wittenberg.
Die im Predigerseminar Gnadau gebildeten Akten wurden an das EZA abgegeben. Ein Großteil dieser Akten enthält personenbezogenes Schriftgut, das gemäß Archivgesetz der EKD besonderen Schutzfristen unterliegt.
Weitere Unterlagen zum Predigerseminar Gnadau befinden sich in den Beständen EZA 107 und 108. Unterlagen über das Vikarinnenseminar in Spandau sind in den Beständen EZA 7, 19 und 8 zu finden.
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2027
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=465460
 

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