Kl Kletzke, Pfarrarchiv (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Kl
Titel:Kletzke, Pfarrarchiv
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Einleitung

1. Geschichte der Pfarre Kletzke und der mater conjuncta Kunow

Kletzke ist ein nordöstlich von Havelberg gelegenes Straßendorf, das 1307 erstmals unter dem Namen Cliceke schriftlich erwähnt wird. Es gehörte 1916-1952 zum Kreis Westprignitz, 1952-1993 zum Kreis Perleberg im Bezirk Schwerin und seitdem zum Landkreis Prignitz.
Seit 2001 bildet Kletzke gemeinsam mit weiteren 7 Gemeinden die amtsfreie Gemeinde Plattenburg.
Kunow, ebenfalls ein Straßendorf mit Anger, auf welchem die Kirche steht, wurde 1305 unter dem Namen Konow erstmals schriftlich erwähnt. Wie Kletzke an der B5 gelegen und nur ca. 5 km entfernt, gehörte es jedoch 1916-1952 zum Kreis Ostprignitz, 1952-1993 zum Kreis Kyritz im Bezirk Potsdam, seitdem aber auch zum Landkreis Prignitz. Kunow mit den Gemeindeteilen Beckenthin und Krams bildet auf Grund der Gemeindestrukturreform vom 01.07.2002 gemeinsam mit 16 Ortsteilen und ihren so genannten "bewohnten Gemeindeteilen" die Gemeinde Gumtow.
Die Pfarre Kletzke gehörte bis 1959 zur Inspektion bzw. zum Kirchenkreis Perleberg. 1959 wurde sie aus dem Kirchenkreis Perleberg aus- und in den Kirchenkreis Havelberg-Wilsnack eingegliedert.
Die Pfarre Kunow, die als selbständige Mutterkirche der Inspektion Pritzwalk zugehörig war, war seit 1707 bis 1939 als mater coniuncta und danach als Tochterkirche mit Kletzke verbunden. 1972 wurde sie ausgegliedert und dauernd pfarramtlich mit dem Pfarrsprengel Groß Welle verbunden. Im selben Jahr wurde die Gemeinde Plattenburg nach Kletzke umgemeindet und der Pfarrsprengel Kletzke mit dem Pfarrsprengel Viesecke dauernd pfarramtlich verbunden.
Bereits 1959 wurde die Gemeinde Schrepkow in den Pfarrsprengel Kletzke eingegliedert, die aber 1972 gemeinsam mit Kunow wieder ausgegliedert und dauernd pfarramtlich mit Groß Welle verbunden wurde.
Zurzeit gehört Kletzke zum Pfarrsprengel Bad Wilsnack, während Kunow noch immer dem Pfarrsprengel Groß Welle zugehört.
Die Pfarrer von Kletzke und Kunow sind bis 1934 bei Fischer (Ev. Pfarrerbuch, Bd. I, S. 126-127) nachgewiesen.
Pfarrer Parisius hatte die Pfarrstelle bis 1947 inne, 1948 folgte ihm Gotthold Dahms im Amt. 1956 ist die Stelle vakant. 1958 übernahm Hilfsprediger Johannes-Georg Völkel die Pfarrstelle, ab 1972 Pfarrer Hans-Joachim Schalinski und ab 1989 Pfarrer Torsten Silberbach. Seit ca. 1995 ist die Pfarrstelle wiederum umbesetzt, wurde zeitweise vom Pfarramt Groß Welle (Pfarrer Schlabach) verwaltet, und ist 2004 bereits in den Pfarrsprengel Bad Wilsnack eingefügt.
Das Patronat über Kletzke hatten die v. Quitzows inne, seit 1707/19 die jeweils nachfolgenden Besitzer des Gutes Kletzke. Das Patronat über Kunow, das 1305 dem Domkapitel zu Havelberg verliehen wurde, ging vor 1540 ebenfalls an die von Quitzows zu Kletzke über.
Die Feldsteinkirche in Kletzke stammt aus dem 13. Jahrhundert und erfuhr im 17. Jahrhundert eine Verlängerung nach Westen sowie eine Erhöhung des Schiffes. In der Kirche befinden sich zwei Epitaphien der Patrone v. Quitzow ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert.
Die Kunower Feldsteinkirche mit schiffsbreitem Westturm stammt im Kern ebenfalls aus dem 13. Jahhundert. Bereits um 1500 wurde eine Friedhofsmauer mit rundbogigem Tor errichtet.


Quellen:

Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil I: Prignitz, bearb. von Lieselott Enders, Weimar 1997, S. 405-408 (Kletzke) und S. 457-459 (Kunow)

Pfarralmanache: 1939, S. 197; 1950, S. 161; 1956, S. 192; 1959, S. 253; 1981, S. 249; 1990, S. A-232; 1995, S. 457; 1999, S. 391; 2004, S. 393



2. Bestandsgeschichte

Die hier deponierten Akten der Filialgemeinde Kunow wurden gemeinsam mit dem Pfarrarchiv Groß Welle aufgrund der im Jahr 2000 eintretenden Vakanz von Groß Welle vom damaligen Archivpfleger Pfarrer Dr. Uwe Czubatynski aus dem Pfarrhaus Groß Welle in das Domstiftsarchiv gebracht.
Der Umfang der hier deponierten Akten ist sehr gering und scheint auch nicht dem eigentlichen Bestand der als mater conjuncta doch lange eigenständigen Kirchengemeinde Kunow zu entsprechen: Es sind keine Kirchenbücher deponiert. Die Gemeindekirchenratsunterlagen umfassen nur ein älteres Protokollbuch und zwei Wahlakten. Auch Akten zu den Gebäuden sind außer einer Friedhofsakte und einem Kontrakt zum Bau einer Orgel nicht vorhanden. Erhalten haben sich dagegen mehrere Schulakten.
Die bei Themel/Ribbe erwähnte Matrikel von 1716 sowie das älteste Rechnungsbuch ab 1705 befinden sich nicht unter den deponierten Akten. Die älteste Überlieferung ist somit das Rechnungsbuch von 1724. Ansonsten umfasst die Überlieferung den Zeitraum Mitte / Ende 19. und 20. Jahrhundert.
Die Verzeichnung erfolgte auf Grundlage der Richtlinien für das Registratur- und Aktenwesen der Evang. Kirchengemeinden in Berlin-Brandenburg vom 1. Januar 1964. Das Archiv umfasst derzeit 42 Archivalien mit einem Umfang von 0,5 laufenden Metern.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578449
 

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