Bs Bornstedt, Pfarrarchiv, 1304-2005 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Bs
Titel:Bornstedt, Pfarrarchiv
Entstehungszeitraum:1304 - 2005
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:1. Die Geschichte der Pfarre Potsdam-Bornstedt:

Die Kirchengemeinde Bornstedt liegt im Osthavelland, nordwestlich von Potsdam.
Zwischen 1160 und 1200 wurde Bornstedt gegründet, in der schriftlichen Überlieferung taucht Bornstedt aber erst 1304 auf. [1]
Politisch gehörte Bornstedt seit 1935 zum Stadtkreis Potsdam im Kreis Potsdam-Stadt/Bezirk Potsdam. 1928 wurden Teile des Gutsbezirkes Bornim -Forst eingemeindet und seit 1935 ist Bornstedt ein Stadtteil von Potsdam mit dem Namen "Potsdam-Bornstedt".[2]
Kirchlich gehörte Bornstedt bis 1848 zu der Potsdamer Nicolaikirche (bis 1724 zur Katharinenkirche) als Filialgemeinde mit Nedlitz, Stolp, Klein Glienicke und Neuendorf und zum Kirchenkreis Potsdam I. [3]
1664 kaufte Kurfürst Friedrich Wilhelm das Gut von Magdalena v. d. Gröben [4]. Von 1664-1734 ist Bornstedt ein Potsdamer Amtsdorf. [5] Zwischen 1734 und 1826 war das Amt Bornstedt selbständig, seine Erträge flossen dem Großen Militärwaisenhaus zu. [6] 1841 wird das Amt Bornstedt von Friedrich Wilhelm IV. erworben und dabei zusammen mit dem zum Gutsbezirk gehörigen Lindstedt der von P.J. Lenné gestalteten Parklandschaft angegliedert. [7] 1844 wurde Bornstedt Kronfideikommissgut und kam damit unter den direkten Einfluss der Landesherren, die nun auch die Gutsherren waren.[8]
1848-1860 war die Pfarre Bornstedt Filialgemeinde der Potsdamer Friedenskirche [9], von 1860-1870 war sie eine Muttergemeinde (selbständige Pfarre mit eigenem Seelsorger) ohne Filialgemeinden. [10] Bis 1870 erhielt Bornstedt als Tochtergemeinde Sacrow und ab 1870 bis heute nur die Tochtergemeinde Eiche (Eiche gehörte als Filialgemeinde bis 1803 zu Geltow, 1805 mit Bornim vereinigt und ab 1847 bis 1870 zur Parochie Alt-Geltow zugehörig [11]) mit Nedlitz (eingekircht). Ab 1968 gehört die Kirchengemeinde Potsdam-Bornstedt zum Kirchenkreis Falkensee [12].
Die Pfarrer von Bornstedt sind von 1860-1930 bei Fischer [13], S.133 f. und in der Zeit von 1931-2002 in den Pfarralmanachen [14] nachgewiesen.
1931-1953: Wilhelm Feldbach
1954-1974: Willi Hanke
1975-1990: Gottfried Kunzendorf
ab 1995: Stefan Michalsky

2. Die Geschichte und Ordnung des Archivbestandes der Pfarre Bornstedt:

Einige Akten haben Altsignaturen, die in eckigen Klammern angegeben sind. Da kein älteres Aktenrepertorium aufgefunden wurde und die Anzahl der Altsignaturen gering ist, konnte ein Gliederungsschema nicht rekonstruiert werden. Es wurde nur eine Registraturordnung von 1975 aufgefunden [15].
Der Bestand ist, wie alle im Domstiftsarchiv deponierten Pfarrarchive, nach einem einheitlichen Schema gegliedert, dessen Grundlage der Aktenplan für die Pfarrämter der EKiBB ist. Diese Vereinheitlichung der Gliederung hat den Vorteil, dass sich die Nutzer bei bestandsübergreifenden Recherchen schneller zurechtfinden und dass den Pfarrern, deren Archive im Domstiftsarchiv deponiert sind, diese Gliederung durch die von ihnen verwendete Aktenordnung vertraut ist.
Das Pfarrarchiv Bornstedt wurde im Mai 2002 in das Domstiftsarchiv als Depositum gebracht. Vor der Übernahme lagerten die Archivalien im Pfarrhaus in Bornstedt.
Der Archivalienbestand wurde von August bis November 2002 bearbeitet. Entsprechend des zu Grunde liegenden Aktenplanes der EKiBB wurde zuerst der Archivalienbestand nach Hauptgruppen vorsortiert. Dann erfolgte zuerst die Verzeichnung der Kirchenbücher, da sie von den Nutzer am meisten benutzt werden. Danach erfolgte die Entmetallisierung der Akten und es erfolgte eine Verzeichnung nach dem Bär'schem Prinzip (erweiterte Verzeichnung mit Enthältvermerken). Die Verzeichnungsangaben wurden auf Titelblätter kopiert, ausgedruckt und zur Erleichterung der Benutzung den Aktenbänden angefügt. Erstmalig wurde der Bestand in dem Archivierungsprogramm "Augias" eingegeben.
Bei einer Vielzahl von Einzelblättern wurden neue Akten gebildet oder eine Hinzufügung von Einzelblättern zu bereits bestehenden Akten vorgenommen. Auch bei einer Vielzahl an Fotos wurden neue Verzeichnungseinheiten gebildet, da sie in ungeordneter Form vorlagen. Erstmalig wurden auch Lagepläne und Zeichnungen nach Größe und Inhalt geordnet und verzeichnet.
Eine Besonderheit dieses Archivbestandes ist die umfangreiche Überlieferung an Archivalien zu dem bedeutenden Bornstedter Friedhof, wie z.B. Pläne, Grabstellenübersichten, Grabpflege, Denkmalpflege, Friedhofskasse und Fotomappen von berühmten Persönlichkeiten, die dort begraben sind. In den Fotomappen sind auch Fotokopien aus verschiedenen Büchern [16] der einzelnen Gräber vorhanden, so dass man einen schnellen Zugriff auf die
entsprechende Literatur hat. Zu fast allen Fotos der berühmten Persönlichkeiten sind die entsprechenden Negative vorhanden, welche vom Pfarrer Kunzendorf schon nach einer bestimmten Systematik vorgeordnet wurden. Ein großer Teil der Friedhofsakten wurden neu umgeheftet.
Der Archivbestand des Pfarrsprengels Bornstedt umfasst 579 Archivalieneinheiten, die aus dem Zeitraum von 1684 bis 2002 stammen.



Anmerkung zur Findbucheinleitung:

Anmerkung zur Findbucheinleitung:

[1] Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, München; Berlin 2000, S. 873.
[2] Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil III: Havelland. Bearb. Von Lieselott Enders, Weimar 1997 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Bd. 3), S. 32.
[3] aus Akte Bs 76/66: Dienstordnung für das Pfarramt Bornstedt, um 1913.
[4] Arlt, Klaus Dr.: Der Bornstedter Friedhof in Potsdam. Ein Verzeichnis der Grabstätten bedeutender historischer Persönlichkeiten vom 17. bis 20. Jahrhundert, Berlin Heft 6, 1984, S. 4.
[5] Kitschke, Andreas: Kirchen in Potsdam, Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1983, S. 85.
[6] wie Anm. 4, S. 4.
[7] wie Anm. 1, S. 873.
[8] wie Anm. 4, S. 4.
[9] wie Anm. 3.; Theiselmann, Christiane: Die Bornstedter Kirche Potsdam, Regensburg: 1955, S. 5.
[10] wie Anm. 2.
[11] aus Akte Bs 34/34: Materialsammlungen über die Chronik des Ortes der Kirche in Eiche, 1928-1980.um 1990.1992.
[12] aus Akte Bs 32/28: Chronik über die Kirchengemeinde Potsdam-Bornstedt, 1954-1973.1982-1983.
[13] Fischer, Otto: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, Bd. 1, Berlin 1941, S. 133.
[14] ermittelt nach den Pfarralmanachen der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg.
[15] aus Akte Bs 44/40: Archivwesen, 1949-1995.
[16] Arlt, Klaus Dr.: Der Bornstedter Friedhof in Potsdam. Ein Verzeichnis der Grabstätten bedeutender historischer Persönlichkeiten vom 17. bis 20. Jahrhundert, Berlin Heft 6, 1984; Deisenroth, Karlheinz: Märkische Grablege im höfischen Glanze; der Bornstedter Friedhof zu Potsdam, Berlin: Gebr. Mann, 1997.; Kunzendorf, Gottfried; Richter, Manfred (Hrsg.): Bornstedt Friedhof Kirche; Märkischer Gedenkort Preußischer Geschichte und des Widerstands, Berlin 2001.


Brandenburg, Ines Herrmann


Benutzerhinweis:

Zur Bestellung und schnellen Auffindung einer Archivalie ist die vollständige Signatur [ohne Altsignatur] anzugeben. Diese ist im Findbuch jeweils unter dem Aktentitel links unten plaziert.

Beispiel:

Statistik der Amtshandlungen in der Parochie Bornstedt
Bs 40/22 1895 - 1906
[alt: Vol. I]



Anmerkung zur Findbucheinleitung:

(1): Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, München; Berlin 2000, S. 873.
(2): Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil III: Havelland. Bearb. Von Lieselott Enders, Weimar 1997 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Bd. 3), S. 32.
(3): aus Akte Bs /66: "Dienstordnung für das Pfarramt Bornstedt", um 1913
(4): Arlt: S. 4.
(4,1): Kitschke, Andreas: Kirchen in Potsdam, Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1983, S. 85.
(5): wie Anm. 1, S. 873
(6): wie Anm. 4, S. 4
(7): wie Anm. 3
(8): wie Anm. 2
(9): aus Akte Bs /34: Materialsammlungen zur Chronik der Kirche Eiche, .
(10): aus Akte Bs /28: Geschichte der Kirchengemeinde Potsdam-Bornstedt, 1954-1973.1982-1983
(11): Fischer, Otto: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, Bd. 1, Berlin 1941, S. 133.
(12): ermittelt nach den Pfarralmanachen der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578542
 

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