Angaben zur Identifikation |
Signatur: | ELAB 21301 |
Signatur Archivplan: | ELAB 21301 |
Titel: | Ev. Kirchengemeinde St. Johanniskirche Eberswalde (Ev. Kirchenkreis Eberswalde) |
Entstehungszeitraum: | 1691 - 2015 |
Umfang: | 3,6 |
Stufe: | Bestand |
|
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Ursprünglich bis 1917 selbstständige reformierte Gemeinde (seit 1830 uniert), bis 1948 noch Personalgemeinde innerhalb der Stadtkirchengemeinde, war sie ab 1948 der 2. Pfarrbezirk der Stadtkirchengemeinde. Seit 2012 wird sie als Winterkirche der Stadtkirchengemeinde für Gottesdienste genutzt. Die Ordnung des vorhandenen Schriftgutes (Stadtkirchengemeinde bzw. Pfarrsprengel Eberswalde seit 2010) in drei Einzelbestände (St. Maria Magdalenen – St. Johannis – Britz)erfolgte auf Grundlage des Pfarralmanachs für Berlin-Brandenburg von 1939. Sie berücksichtigt die vorliegende Aktenlage bei Existenz eigenständiger Kirchengemeinden. Der Ursprung der St. Johannis-Gemeinde gehr zurück auf die ab 1691 eingewanderten Schweizer und Hugenotten, welche ab 1693 eine evangelisch-reformierte Gemeinde in Neustadt-Eberswalde gründeten (erster Prediger: Johann Christoph Gerlach). Gottesdienste fanden bis 1717 in der Gertrudskapelle statt. Im Jahr 1717 wurde das erste Gotteshaus (Fachwerkkirche, Baumeister Peter Sucrow) auf dem Marktplatz eingeweiht. Die Glocke kam aus der Gertrudskapelle, 1720 kamen zwei weitere Glocken hinzu und 1767 erhielt die Kirche eine Orgel (1838 an die Kirche in Liepe abgegeben). 1816 wurde der schadhafte Turm abgetragen. 1836 kam es zu einer ausgiebigen Überholung des Gotteshauses u.a. Altarkruzifix des Bildhauers Achtermann. Trotzdem verschlechterte sich der bauliche Zustand weiter. Aus diesem Grund und auch weil das starke Wachstum der Stadt Eberswalde die Errichtung einer zweiten Parochie zur Entlastung der Stadt- und Pfarrkirche St. Maria Magdalenen erforderlich machte, wurde ein Neubau unerlässlich. Am 18.9.1892 wurde der letzte Gottesdienst in der kleinen Kirche am Markt abgehalten (Pastor Derfs). Die offizielle Grundsteinlegung für die neue Johanniskirche am Alsenplatz erfolgte im April 1892 und am 3. Oktober 1894 wurde sie feierlich eingeweiht. Sie ist aus Backstein im neugotischen Stil errichtet und verfügt über ein Haupt- und ein Nebenschiff. Der 41 m hohe Glockenturm ist an der Südseite an das Hauptschiff angesetzt. Ein kleinerer Turm an der Nordwestseite dient als Zugang zur Westempore. Anlässlich einer umfangreichen Renovierung 1928 wurde die Farbgebung des Innenraums erneuert und die Gasbeleuchtung durch elektrisches Licht ersetzt. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Kirche am 28. Oktober 1928 mit einem festlichen Gottesdienst erneut eingeweiht (Generalsuperintendent Dr. Dibelius, Pf. Bochow). Im April 1945 beschädigte ein Bombardement der Stadt Eberswalde die Kirche erheblich. 1951 wurde das Gebäude gesichert, in den Jahren 1964/65 erfuhr der Altarraum eine weitreichende Umgestaltung (Hängekruzifix des Potsdamer Künstlers Kahlbaum).. 1967 erhielt die Kirche eine neue Orgel (Fa. Eule, Bautzen). Sie ersetzte die 1894 in Betrieb genommene Orgel der Firma Kienscherf, Eberswalde. Mitte der 1970er Jahre geriet die Johanniskirche mehr und mehr in die Bedeutungslosigkeit. Die Pfarrstelle war vakant und einen Kirchenmusiker gab es auch nicht mehr. Es stellten sich neue Bauschäden ein, so dass es Überlegungen gab, die Kirche aufzugeben. Zwischen 1979 und 1986 wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um den weiteren Verfall zu unterbinden. Dazu zählten die Reparatur der Heizungen, der Fenster und die fast vollständige Erneuerung des Glockenstuhls einschließlich der Glockenläutemaschine. Zwischen 1993 und 1996 fanden umfangreiche Sanierungen des Dachstuhls und des Mauerwerks statt. Außerdem wurden Turm- und Kirchendach neu eingedeckt. Nach mehr als 100 Jahren wurde das Turmkreuz generalüberholt und die Turmkugel repariert und vergoldet. Zu den in einem Metallzylinder vorgefundenen Inhalten aus den Jahren 1893 und 1950 wurden aktuelle Berichte, Informationen und Münzen beigefügt. Mit der im Frühjahr 1994 wieder in Betrieb genommenen Turmuhr fand die Turmsanierung ihren Abschluss.
Erst 1986 erfolgte in Eberswalde die verwaltungsmäßige Trennung zwischen Superintendentur und Stadtkirchengemeinde, so dass die Akten früherer Jahrzehnte durch Personalunion der Superintendenten als Pfarrer der Stadtkirchengemeinde miteinander verwoben und eine Provenienzbereinigung in einer Vielzahl von Fällen kaum möglich ist! Die Aktentrennung zwischen Stadtkirchengemeinde und Ephorie erfolgte entsprechend der Lagerung in den Eberswalder Magazinräumen sowie unter Zuhilfenahme des Findbuches von 2010 (erstellt von Dipl. Archivarin Frau Schroeder) und angelegter Karteikarten, nach denen Akten der Superintendentur systematisch und numerisch geordnet worden waren. Enthalten sind dabei auch Akten zu St. Marie Magdalenen und St. Johannis. Aus diesem Grund sei an dieser Stelle der Hinweis angebracht, bei Einsicht der Archivbestände die Findbücher bezüglich der Stadtkirchengemeinde (St. Maria-Magdalenen - St. Johannis – ggf. Kirchengemeinde Britz) jeweils mit dem Findbuch des Kirchenkreises Eberswalde (insbesondere Spezialia; Bestand 21300) zusammen bzw. ergänzend zu nutzen. |
|
|
Dateien |
Dateien: | |
|
Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2045 |
Erforderliche Bewilligung: | Archivar |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=601182 |
|
Social Media |
Weiterempfehlen | |
|