Angaben zur Identifikation |
Signatur: | ELAB 10816 |
Signatur Archivplan: | ELAB 10816 |
Titel: | Berlin Ev. Kirchengemeinde Alt Wittenau (Kirchenkreis Berlin Reinickendorf) |
Entstehungszeitraum: | 1665 - 2001 |
Umfang: | 7,1 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bestandsbeschreibung: | Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Die Kirchengemeinde Dalldorf (frühere niederdeutsche Schreibung Daldörp - Dorf im Tal; erste Erwähnung 1315) ist eine sehr alte und traditionsreiche Gemeinde. Zu ihr gehörten die Filialen Lipars und Tigel (Lübars und Tegel). Der Kirchbau, die alte Dorfkirche, Wahrzeichen auch des heutigen Berliner Ortsteils, wurde schon am Ende des 15. Jahrhunderts aus Granitfindlingen als schlichter Saalbau mit hohem Satteldach errichtet. Der quadratische Dachturm mit hohem Spitzdach wurde 1799 an der Westwand aufgesetzt; einst schindelverkleidet, ist er nunmehr verschiefert. Von den vier Glocken stammen noch zwei aus älterer Zeit und lassen sich genau datieren: die älteste Bronzeglocke aus dem Jahre 1484, die schwerste aus dem Jahre 1583. Die beiden übrigen stammen aus dem Jahr 1964. Ein Nachkriegseinbau ist auch die Orgel der Dorfkirche, die 1958 fertiggestellt wurde. 1905 nahm die Kirchengemeinde den auch der politischen Gemeinde neu gegebenen Namen Wittenau an. Er ist eine Ehrung des langjährigen Amts- und Gemeindevorstehers Peter Witte, eigentlich aber der Versuch der politischen Gemeinde, den Ruf ihres Ortes durch eine Umbenennung aufzuwerten; geisterte doch das Wort Dalldorf in Berlin durch zahlreiche Irrenwitze. Für die NS-Zeit muss noch auf die Rolle des Malers Max Grunwaldt für die Kirchengemeinde Alt-Wittenau hingewiesen werden, nach dem auch das kirchenkreiseigene Seniorenheim 1968 in unmittelbarer Nachbarschaft der Gemeinde-Gebäude benannt ist. Grunwaldt war ein über 40 Jahre in Wittenau wirkender Kunstmaler und bekennender Christ. In seinem Wohnhaus versammelte sich die Bekennende Gemeinde, nachdem in den Gremien und Räumen der Kirchengemeinde die Deutschen Christen den Ton angaben und in der Wittenauer Kirche „deutsch-christliche“ Gottesdienste feierten. Der Altar wurde wiederholt durch Hakenkreuzfahnen verschandelt und der NS-Ideologie auf unterschiedliche Art Tribut gezollt, u.a. durch sog. Massen-Nachtrauungen von Gruppen eifriger Nazis, denen es dabei um die Stärkung der Fraktion der Deutschen Christen ging. Diese rühmten sich als die älteste „Deutsche-Christen“-Gruppe der ganzen Provinz Brandenburg. Seit Ende des Krieges, mit der Gründung des Kirchenkreises Reinickendorf 1949 aus dem alten Kirchenkreis Berlin-Land II, ist die Kirchengemeinde Alt-Wittenau stets „Suptur-Gemeinde“ gewesen, d.h. der Superintendent hatte stets die Position eines Pfarrers in Alt-Wittenau inne. Alle bisherigen Superintendenten - Behrends, Schladebach, Gutjahr - waren also Pfarrer dieser Gemeinde. Mit dem Antritt der neuen Superintendentin zum 1. September 2008 ändert sich dieses. Frau Hornschuh-Böhm nimmt ihren Predigtauftrag in der neuen Felsen-Kirchengemeinde wahr. Der Bestand lagert in der Kirchengemeinde. |
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Dateien |
Dateien: | |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2031 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=603824 |
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