ELAB 21706 Ev. Kirchengemeinde Königs Wusterhausen (Kirchenkreis Neukölln), 1698-2007 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:ELAB 21706
Signatur Archivplan:ELAB 21706
Titel:Ev. Kirchengemeinde Königs Wusterhausen (Kirchenkreis Neukölln)
Entstehungszeitraum:1698 - 2007
Umfang:3,5
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Mit dem Ausbau des Jagdhauses durch Friedrich Wilhelm I. zum königlich preußischen Schloß hieß der Ort dann ab 1718 (Des) Königs Wusterhausen. Ursprünglich besaß Königs Wusterhausen, wie andere Orte der Umgebung, eine schlichte kleine Holzkirche. Pflasterlöcher des alten hölzernen Gotteshauses wurden erst jüngst wiederentdeckt. Im Kirchspiel selbst gab es in Niederlehme und Hohenlehme weitere Holzkirchen; zu diesen gehörten noch die Dörfer Zernsdorf, Zeesen und Senzig. Ende des 17. Jahrhunderts werden alle drei Kirchen als baufällig gemeldet; 1693 hatte wohl ein gewaltiger Sturm noch einmal kräftig nachgeholfen.So wurde 1693 auf Befehl des Kurfürsten Friedrich III. - des späteren ersten Preußenkönigs - anstelle der drei verfallenen Holzkirchbauten eine feste Mauerkirche zentral in Königs Wusterhausen errichtet. Zu dieser neuen Kirche in Ost-West-Ausrichtung hatten sich dann auch die Nieder- und Hohenlehmer zu halten. Nach Fertigstellung der Königs Wusterhausener Kirche 1697 sind immer wieder architektonische Eingriffe vorgenommen worden. 1758 wurde beispielsweise das Kirchenschiff verlängert; weitere Veränderungen geschahen in den 1820er Jahren, als auch erstmals ein steinerner achteckiger Turm im neuromantischen Stil dazu kam. Ein grundlegender weiterer Eingriff in den Kirchbau selbst erfolgte in den Jahren 1889 bis 1895, als die Kirche durch erneute Umbauten die Gestalt eines Kreuzes annahm; fortan hieß sie Kreuzkirche. Im 2. Weltkrieg, am 27.1.1944, wurde die Kreuzkirche durch eine Luftmine getroffen. Man wich zunächst auf einen Betsaal in der Wilhelmstraße aus. Aus faschistischer Zeit ist überliefert, dass am 17.3.1935 die Pfarrer der Gemeinde kurzzeitig verhaftet wurden, weil ihnen Kanzelabkündigungen der Bekennenden Kirche zugeschickt wurden, die sie anderntags, am Sonntag, verlesen wollten (s. Pfarrer Max Werner: Blende ´59 - Erinnerungen). Mit der Erweiterung des Ortes, große Neubaugebiete waren ausgewiesen und errichtet, wurde Mitte der 80er Jahre ein Gemeindehaus in der Friedenstraße gebaut, das Ende 1987 fertig war. In den 80ern gab es eine starke „Junge Gemeinde“-Gruppe in der Kirchengemeinde. In dieser fanden sich auch immer mehr Leute ohne kirchlichen Hintergrund zusammen, weil die Gruppe eine deutliche Alternative zu den sonst regimegesteuerten Jugendgruppen darstellte. Als Ende der 80er die gesellschaftliche Krise in der DDR immer offensichtlicher wurde, ist auch die Kreuzkirche ab Oktober 1989 als Ort für Friedensgebete institutionalisiert worden; die Kirche wurde als Bürgerforum genutzt. Jeden Mittwochabend um 18 Uhr riefen die Glocken zum Friedensgebet. Allwöchentlich fanden sich mehrere 100 Menschen zu Gebet und Diskussion ein. Mit der Auflösung des alten gleichnamigen Kirchenkreises kam zum 1.7.1998 der Norden dieses Kreises, und damit auch Königs Wusterhausen selbst, zum Kirchenkreis Neukölln, während Zossen die südliche Hälfe übernahm. Der Bestand lagert in der Kirchengemeinde.
 

Dateien

Dateien:
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2037
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=606272
 

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