EZA 52 Ausschuss für die Rückführung der Glocken e.V., 1937 (ca.)-1999 (ca.) (Bestand)

Archivplan-Kontext
Kirchliches Archivzentrum Berlin Evangelisches Zentralarchiv in Berlin 4. Vereine, Werke, Institute und Konferenzen 4.7. Kirchliche Kunst EZA 28 Evangelischer Kirchbautag (1947.07-2006) EZA 52 Ausschuss für die Rückführung der Glocken e.V. (1937 (ca.)-1999 (ca.)) 1. Vereinssatzung, Geschäftsstelle, Finanzen

Angaben zur Identifikation
Signatur:	EZA 52
Signatur Archivplan:	EZA 52
Titel:	Ausschuss für die Rückführung der Glocken e.V.
Entstehungszeitraum:	ca. 1937 - ca. 1999
Umfang:	4
Stufe:	Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:

Von den ca. 100.000 Kirchenglocken, die staatlicherseits gemäß Befehl "zur Sicherung der Metallreserve für eine Kriegsführung auf lange Sicht" ab 1940 im damaligen Deutschen Reich und in den kriegsbesetzten Gebieten konfisziert worden waren, befanden sich bei Kriegsende noch ca. 16.000 Glocken überwiegend auf dem sog. Glockenfriedhof in Hamburg. Die Mehrzahl der eingezogenen Glocken war demnach der Rüstungsindustrie zugeführt und eingeschmolzen worden. Beim Eintreffen der Glocken in Hamburg während des Krieges wurden diese durch eine staatliche Kommission erfasst. Es sollte vor dem Einschmelzen vor allem die historische Überlieferung gesichert werden. Die Unterlagen dieser Kommission befinden sich - soweit sie noch erhalten sind - als Glockenarchiv im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Die Alliierten sorgten nach Kriegsende unverzüglich dafür, dass die erhaltenen Glocken in ihre Heimatgemeinden zurückkamen. Die Rückführung der Glocken aus den ehemals preußischen Gebieten, die seit dem Kriegsende zu Polen bzw. zur Sowjetunion gehörten, mussten die britischen Behörden zunächst zurückstellen. Sie gaben diese ca. 1.200 Glocken schließlich ab 1950 als Leihgaben (als sogenannte Patenglocken) an evangelische und katholische Kirchengemeinden in der Bundesrepublik Deutschland frei.
In dem "Ausschuss für die Rückführung der Glocken e. V." (ARG), der 1947 seine Arbeit aufnahm, arbeiteten Vertreter der beiden großen Kirchen zusammen mit Verantwortlichen der Reichsbahn und der Binnenschifffahrt, um die Rücktransporte zu organisieren. Der Ausschuss war auch zuständig für die Verteilung der sogenannten Patenglocken. Die in Hamburg noch vorhandenen Glocken wurden durch Mitarbeiter des ARG erfasst.