ELAB 10408 Berlin Jerusalem- und Neue Kirchengemeinde (Kirchenkreis Berlin- Friedrichswerder I), 1793-1996 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:ELAB 10408
Signatur Archivplan:ELAB 10408
Titel:Berlin Jerusalem- und Neue Kirchengemeinde (Kirchenkreis Berlin- Friedrichswerder I)
Entstehungszeitraum:1793 - 1996
Umfang:23,1
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Verwaltungsakten der Kirchengemeinde. Das Gründungsdatum der Jerusalemskirche wird allgemein mit dem Jahr 1484 angegeben. Es handelt sich bei dem Ursprungsbau wahrscheinlich um eine Kapelle, die aufgrund eines Wallfahrergelübdes gestiftet wurde, nachweisbar ist nur, daß im Jahre 1484 von fünf Bischöfen ein Ablaßbrief zugunsten dieser Kapelle, die neu erbaut worden war, ausgestellt ist. Nach dem Visitationsbescheid der Petrikirche vom Jahre 1540 war die Kapelle schon mit
einem Hospital verbunden; von nun an wurde von den Predigern der Petrikirche hier regelmäßig gepredigt. Bald nach der Wiedervereinigung mit derParochie der Neuen Kirche im Jahr 1933 (s.u.) ist die Jerusalemskirche im Juli 1937 als Predigtstätte geschlossen worden. 1939 wurde sie von der Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse zur Getreidelagerung beschlagnahmt. Im April 1941 erfolgte die Vermietung an eine Privatfirma zum selben Zweck. Unter dem Vertragsdatum 21. August 1943 (nicht 1941) ist die Kirche auf Weisung des Deutschen Reiches nach längeren Verhandlungen mit der Finanzabteilung des Konsistoriums und Gemeindevertretern für 450 000 RM an den rumänischen Staat verkauft worden. Ob die Kirche in den Kriegswirren, wie vorgesehen, von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde wirklich jemals in Gebrauch genommen wurde, ist aus dem Aktenmaterial nicht zu ersehen. Nur anderthalb Jahre später, am 3. Februar 1945 wurde die Kirche bei einem Bombenangriff zerstört. Die Sprengung der Ruine erfolgte dann, wohl vor allem aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse, erst im Jahre 1961. Infolge des Bevölkerungswachstums am Ende des 17. Jahrhunderts war die
Jerusalemskirche zu klein geworden. 1701 - 1708 wurde deshalb eine Neue Kirche nach einem Entwurf von M. Grünberg auf dem Gendarmenmarkt errichtet. Die Gemeinde war als coniuncta mit der Jerusalemskirchengemeinde in einem
Pfarrsystem verbunden. 1933 wurde die Gemeinde mit der Jerusalemskirchengemeinde wiedervereinigt. Nach Schließung der Jerusalemskirche im Jahr 1937 wurden die Gottesdienste nur noch in der Neuen Kirche abgehalten. Bei einem Fliegerangriff am 23.11.1943 wurde allerdings auch die Neue Kirche durch Bomben zerstört. Kirche und Kuppelturm brannten aus und blieben lange Zeit nur als Ruine erhalten. Nach dem Verkauf der Jerusalemskirche und der Zerstörung der Neuen Kirche
(s.o.) hatte die Gemeinde keine eigene Gottesdienststätte mehr und genoß, auch für andere Gemeindeaktivitäten, von 1944 (nicht 1946!)12 bis zur Inbetriebnahme des neugebauten Gemeindezentrums im Dezember 1968 Gastrecht in den Räumen der
Dreifaltigkeits-Gemeinde in der Wilhelmstr. 115. Die Küsterei befand sich während dieser Zeit in der Friedrichstr. 31. Angesichts der Gemeindegeschichte und der getrennt geführten Kirchenbücher war eine Überlegung, auch den Aktenbestand - zumindest für bestimmte Phasen der Gemeindegeschichte - nach Provenienzen zu trennen. Davon wurde jedoch mit Blick auf den aktuellen Ordnungszustand der Akten zum Zeitpunkt der
Verzeichnung Abstand genommen. Eine Trennung der Aktenüberlieferung nach Provenienzen hätte in diesem Fall die Benutzung des Findbuches unnötig kompliziert gemacht. Wie oben ausgeführt, ist die Gemeinde auch in den Trennungsjahren 1830-1933 verwaltungsmäßig nie wirklich vollständig getrennt worden. Der Bestand lagert im ELAB.
 

Dateien

Dateien:
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2026
Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=443823
 

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