Po-E-I Potsdam, Ephoralarchiv I (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Po-E-I
Titel:Potsdam, Ephoralarchiv I
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Einleitung

Entwicklung des Kirchenkreises Potsdam I

Die Geschichte des Kirchenkreises Potsdam I ist bis 1835 identisch mit der des Kirchenkreises Potsdam II, da beide Kreise bis zu diesem Jahr eine Einheit bildeten. [1]
Nach Abtrennung des Kirchenkreises Potsdam II bestand der verbliebene Kirchenkreis Potsdam I aus den Pfarrsprengeln Ahrensdorf, Gütergotz (= Güterfelde), Neu Langerwisch, Nowawes, Potsdam-Heiliggeist, Potsdam-St.Nikolai (mit Bornstedt, Klein Glienicke, Neuendorf, Stolpe und vermutl. Drewitz), Saarmund und Werder (mit Geltow und Glindow). [2]
In der Folgezeit kam es vor allem durch das Anwachsen der Bevölkerung im Potsdamer Stadtgebiet zu umfassenden Pfarrsprengelveränderungen [3]:

1837 Abzweigung der Pfarrstelle Klein Glienicke von der Nikolaikirche
1848 Abzweigung der Potsdamer Friedensgemeinde von der Nikolaikirche
1860 Abzweigung der Pfarrstelle Bornstedt von der Friedensgemeinde
1871 Abzweigung der Pfarrstelle Neuendorf (= Bethlehemgemeinde) von der Nikolaikirche
1873 Gründung des Oberlinhauses in Nowawes mit eigener Anstaltskirche
1901 Abzweigung der Pfarrstelle Wannsee (ehem. Stolpe) von Klein Glienicke
1902 Gründung der Hoffbauerstiftung in Potsdam-Hermannswerder mit eigener Anstaltskirche
1913 Abzweigung der Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gedächtnisgemeinde (= Pfingstgemeinde) mit eigener Pfarrstelle von der Potsdamer Friedensgemeinde
1924 Abzweigung der Auferstehungsgemeinde mit eigener Pfarrstelle von der Nikolaigemeinde
ca. 1925 Umbenennung des Pfarrsprengels Klein Glienicke in Neubabelsberg
1932 Vereinigung der Friedrichs- und Bethlehemgemeinde in Nowawes zur Kirchengemeinde Nowawes; 1939 Umbenennung in Babelsberg
1940er J. Abzweigung der Erlösergemeinde mit eig. Pfarrstelle von der Friedensgemeinde
1949 Umbenennung der Potsdamer Garnison-Zivilgemeinde in Heilig-Kreuz-Gemeinde
1964/65 Errichtung einer Pfarrstelle für das neu erbaute Wohngebiet Potsdam-Waldstadt (Petrusgemeinde); 1971 Vereinigung mit der Auferstehungsgemeinde
1960er J. Errichtung einer PastorInnenstelle für die Kirchengemeinde Teltower Vorstadt
1970er J. Gründung der Sternkirchengemeinde, der Kirchengemeinde Zentrum-Ost Potsdam-Babelsberg sowie der Kirchengemeinde Schlaatz für die neu errichteten Potsdamer Wohngebiete Stern, Zentrum Ost und Schlaatz
vor 1986 Auflösung der Potsdamer Heiliggeistgemeinde.

Doch auch für die Landgemeinden des Kirchenkreises Potsdam I ergaben sich administrative Veränderungen:

1868 Abzweigung der Pfarrstelle Glindow von Werder/H.
1870 Abzweigung der Kirchengemeinde Caputh von Neu Langerwisch und Verbindung mit Alt u. Neu Geltow zum Pfarrsprengel Geltow mit Pfarramtssitz in Caputh
1950 Abzweigung der Pfarrstelle Potsdam-Drewitz von Güterfelde
1952 Abzweigung der Pfarrstelle Michendorf von Langerwisch
1958 Abzweigung der Pfarrstelle Bergholz-Rehbrücke von Saarmund
1960er J. Ausscheiden der Pfarrsprengel Ahrensdorf und Güterfelde aus dem Kirchenkreis Potsdam und Zuordnung zu den Kirchenkreisen Zossen bzw. Teltow-Zehlendorf
1968 Ausscheiden der Pfarrsprengel Langerwisch, Michendorf und Saarmund aus dem Kirchenkreis Potsdam und Zuordnung zum Kirchenkreis Beelitz-Treuenbrietzen.
1959, gleichzeitig mit der Umbenennung des Kirchenkreises Potsdam II in "Falkensee", erhielt der bisherige Kirchenkreis Potsdam I die vereinfachte Bezeichnung "Kirchenkreis Potsdam".

Gegenwärtig gehören dem Kirchenkreis Potsdam folgende 15 Pfarrsprengel an [4]: Potsdam-Auferstehungsgemeinde, Babelsberg (mit Klein Glienicke), Kirchengemeinde im Verein Oberlinhaus (in Potsdam-Babelsberg), Potsdam-Drewitz, Potsdam-Erlösergemeinde (mit Potsdam-Heiligkreuz und Geltow), Potsdam-Friedensgemeinde, Hoffbauer-Stiftung (in Potsdam-Hermannswerder), Potsdam-Nord (mit der Potsdamer Pfingstgemeinde sowie Bornim, Bornstedt, Eiche, Golm, Grube und Sacrow), Potsdam-St. Nikolai, Evang. Stern-Kirchengemeinde Potsdam und Zentrum-Ost Potsdam-Babelsberg, sowie die Sprengel Bergholz-Rehbrücke, Caputh, Glindow und Werder (mit Petzow).

Das Amt des Superintendenten war bis 1945 mit der 1. Pfarrstelle an der Potsdamer Nikolaikirche verbunden. Seitdem ist der jeweilige 1. Pfarrer an der Potsdamer Friedenskirche gleichzeitig Superintendent. Er hat seinen Sitz am Grünen Gitter in Potsdam-Sanssouci. Es amtierten (teils nur Stichjahre) [5]:

1934[6] -1945 Dr. Martin Thom
1945-1967 Konrad Stolte
1967-1975 Rolf Stubbe
1975-1980 Friedrich Wilhelm Viebeg
1981- ca. 1995 Eginhart Schmiechen
1995 Hans-Ulrich Schulz
1999-2001 amtierend: Günter Schalinski (Pfingstkirchengemeinde)
seit 2001 Bertram Althausen.

Bestandsgeschichte

Das Ephoralarchiv Potsdam I, bis 1945 vermutlich im Büro der Superintendentur am Alten Markt 4 in Potsdam deponiert, [7] ist 1945 fast vollständig vernichtet worden. Die Schwere dieses Verlustes lässt sich durch einen Blick auf das glücklicherweise erhaltene Ephoralarchiv Potsdam II erahnen, wobei als sicher gilt, dass die Bestände des verlorenen Ephoralarchivs Potsdam I mindestens ebenso umfangreich und aufgrund der Überlieferung bezüglich der Potsdamer Stadtkirchen noch um einiges historisch bedeutsamer waren. Lediglich einige Akten der Pfarrerwitwenkasse (darunter ein Kassenbuch ab 1730) und der Kreissynode, sowie die Materialien aus der Zeit des Kirchenkampfes reichen in den Zeitraum vor 1945; sie wurden vermutlich separat aufbewahrt und sind daher von der Vernichtung verschont geblieben.
Das im Domstiftsarchiv Brandenburg/H. seit 1992 deponierte Ephoralarchiv Potsdam I [8] besteht daher schwerpunktmäßig aus den seit 1945 gebildeten Akten der kreiskirchlichen Verwaltung. Darüber hinaus enthält es das Schriftgut einiger Fremdprovenienzen, z. B. des Potsdamer Wohltätigkeitsvereins (ab 1828), des Evangelischen Frauenhilfevereins und des Potsdamer Oratorienchores. Derzeit umfasst das Ephoralarchiv Potsdam I ca. 9,5 lfm mit 468 Akteneinheiten.


[1] Vgl. hierzu die Einleitung des kürzlich erarbeiteten Findbuches zum Depositum Ephoralarchiv Potsdam II. - Im Kassenbuch der Pfarrerwitwenkasse für die Inspektion Potsdam 1730-1822 (Sign. Po-E-I 108/32) sind als Pfarrsprengel für diesen Zeitraum genannt: Ahrensdorf, Bornim, Buchholz (bis 1780, kam danach zur Inspektion Treuenbrietzen), Dallgow, Döberitz, Fahrland, Falkenrehde, Geltow (mit Eiche), Gütergotz (= Güterfelde), Kartzow, Kladow, Neu Langerwisch, Marquardt, Nowawes (ab 1810), Potsdam-Heiliggeist, Potsdam-Nikolai (mit den Filialen Bornstedt, Neuendorf, Stolpe u. vermutl. Drewitz), Rohrbeck, Saarmund, Seegefeld, Uetz, Werder und Wustermark.
[2] Kassenbuch der Pfarrerwitwenkasse für die Inspektion Potsdam (für 1820/21, nach Abzug der auf den neuen Kirchenkreis Potsdam II entfallenen Pfarrsprengel).
[3] Quellen: diverse Ephoralakten (Po-E-I); FISCHER, Ev. Pfarrerbuch, Bd. 1, S. 130-134; div. Pfarralmanache.
[4] Pfarralmanach 2004, S. 461-467.
[5] Quellen: diverse Ephoralakten (Po-E-I); diverse Pfarralmanache.
[6] Bis zu dieser Zeit sind die Superintendenten als 1. Pfarrer der Potsdamer Nikolaikirche bei FISCHER, Ev. Pfarrerbuch, Bd. 1, S. 133 nachgewiesen.
[7] Pfarralmanach 1937, S. 198.
[8] Bis zu dieser Zeit lagerte das Ephoralarchiv zusammen mit weiteren Potsdamer Pfarrarchiven im kreiskirchlichen Depositalarchiv im Gemeindehaus der Potsdamer Erlösergemeinde.



Brandenburg/H., 1.3.2005 Stefan Lindemann
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578372
 

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