Rot Rottstock, Pfarrarchiv (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Rot
Titel:Rottstock, Pfarrarchiv
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Bestandsbeschreibung:Findbucheinleitung

1. Die Geschichte der Pfarre Rottstock:

Rottstock liegt am nördlichen Rand des Flämings zwischen Brück und Belzig.

Die ältesten historischen Zeugnisse der Orte der heutigen Parochie Rottstock sind die mittelalterlichen Kirchen von Rottstock und Gömnigk im spätgotischen Stil (die Kirche in Trebitz ist neugotisch).[1] In der schriftlichen Überlieferung tauchen Rottstock, Gömnigk und Trebitz 1251 auf.[2] Das vorliegende Pfarrarchiv beginnt erst 1575 (abschriftliche Erwähnung) bzw. 1650 (ältestes Originaldokument).

Politisch gehörte Rottstock bis 1815/16 zu Sachsen (bis 1807 zum Kurkreis, 1807-1816 zum Wittenberger Kreis). 1815/16 kam Rottstock zu Preußen (bis 1952: Kreis Zauch-Belzig, 1952-1990: Kreis Belzig). 1950 wurde Rottstock als Ortsteil nach Brück eingemeindet.

Kirchlich gehörte die Parochie Rottstock im Mittelalter zum Bistum Brandenburg, vermutlich schon mit beiden Filialkirchen (nachweisbar ist für das Mittelalter nur die Filialkirche Gömnigk, während Trebitz sich als Filialkirche von Rottstock erst ab 1530 nachweisen läßt).[3]

Nachdem das Bistum Brandenburg infolge der Reformation aufgelöst wurde, gehörte die Pfarre Rottstock entsprechend seiner politischen Zugehörigkeit zur Landeskirche Sachsen, Superintendentur Belzig (das zuständige Konsistorium war in Wittenberg). Infolge der schon erwähnten Gebietsveränderung kam die Pfarre Rottstock 1815/16 innerhalb der Superintendentur Belzig zur preußischen Landeskirche (Konsistorium der Kirchenprovinz Brandenburg-Berlin). Seit 1998 gehört die Pfarre Rottstock zu dem in diesem Jahr aus den Kirchenkreisen Belzig und Lehnin gebildeten Kirchenkreis Lehnin-Belzig. Auf Grund der obengenannten Eingemeindung der politischen Gemeinde Rottstock in die Gemeinde Brück ist der Name der Pfarre Rottstock um 1956 in Rottstock/Brück umbenannt worden (laut Pfarralmanach 1956). Ab 1959 hieß sie Brück-Rottstock (Pfarralmanache von 1959ff.). 1998 ist die Pfarre als Dauervakanz der Pfarre Brück angegliedert worden.


Die Pfarrer von Rottstock sind von 1530-1938 bei Fischer[4], S. 70/71 nachgewiesen. Für die Zeit danach war die Pfarre Rottstock laut Pfarralmanache der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg wie folgt besetzt:

1928-1945: Otto Leutke

1946-1948: Heinz Buske (kommissarisch verwaltet)

1948-1965: Otto Loest

1965-1995: Martin Asse

1999: nicht besetzt (verwaltet von Brück, Pfarrer Hans Peter Nitsch)


2. Geschichte des Archivbestandes der Pfarre Rottstock:


Einige Akten haben Altsignaturen, die in eckigen Klammern angegeben sind. Sie stammen aus der 1. Hälfte des 19. Jh. und lassen sich teilweise in den "Registern über die im Pfarrarchiv zu Rottstock befindlichen Aktenstücke" von 1841 und 1868 (Rot 14/17 und Rot 15/18) wiederfinden. Für den größeren Teil der Akten aus der Zeit danach sind keine Altsignaturen mehr vorhanden.

Der Bestand ist, wie alle im Domstiftsarchiv deponierten Pfarrarchive, nach einem einheitlichen Schema gegliedert, wofür der Aktenplan für die Pfarrämter der EKiBB die Grundlage ist. Diese Vereinheitlichung der Gliederung hat den Vorteil, daß die Nutzer bei bestandsübergreifenden Recherchen sich schneller zurechtfinden und daß den Pfarrern, deren Archive im Domstiftsarchiv deponiert sind, diese Gliederung durch die von ihnen verwendete Aktenordnung vertraut ist.

Das Pfarrarchiv Rottstock ist am 22.03.1999 vom Landeskirchlichen Archiv in Berlin-Brandenburg aus dem Pfarrhaus Brück zusammen mit dem Pfarrarchiv Brück in das Domstiftsarchiv als Depositum gebracht worden, wo es nach den Hauptgruppen des erwähnten den Gliederungen der deponierten Archive zu Grunde liegenden Aktenplans der EKiBB vorsortiert und in säurefreien Kartons verpackt wurde. Die Kirchenbücher wurden als meistbenutzte Archivalien sofort verzeichnet.

Der Aktenbestand wurde vom 7. Nov. 2001 bis 4. Jan. 2002 entmetallisiert und nach Bärschem Prinzip verzeichnet (erweiterte Verzeichnung mit Enthältvermerken). Ca. 0,25 lfd. m lose Blätter mußten dabei teils zu neuen Akten formiert, teils inhaltlich entsprechenden Akten hinzugefügt werden. Eine aufgefundene Akte mit der Fremdprovenienz Pötzschau und dem Aktentitel "Kirchensteuer-Einnahmebuch" von 1940-1946 ist dem dafür zuständigen Pfarrer von Pötzschau übergeben wurden.

Die Verzeichnungsangaben wurden aus dem Findbuch auf Titelblättern kopiert, ausgedruckt und die Titelblätter zur Erleichterung der Benutzung den Aktenbänden angefügt.

Dieses Findbuch enthält auch Aktenverweise auf die Archivbestände des Pfarrarchivs Brück (Pkt. 4.4.1.) und des Ephoralarchivs Belzig (Pkt. 4.4.2.). Unter dem Punkt 4.4.2. werden auf Kirchenkassenrechnungen aus dem Archivbestand Belzig hingewiesen. Diese Kirchenkassenrechnungen beginnen schon ab 1688 (Trebitz, Gömnigk) und 1690 (Rottstock), wobei aber die Kirchenrechnungen des Archivbestandes des Pfarrarchivs Rottstock erst ab 1751 beginnen.
Der Archivbestand des Pfarrsprengels Rottstock umfaßt 167 Archivalieneinheiten, die aus dem Zeitraum von (1575).1650 bis 1998 stammen. Der Umfang des Archivbestandes beträgt 2,4 lfd.m.


Anmerkungen zur Findbucheinleitung:

[1] Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, München; Berlin 2000 , S. 155 (Rottstock), 364 (Gömnigk), 1056 (Trebitz).

[2] Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil V: Zauch-Belzig. bearb. von Peter P. Rohrlach, Weimar 1977 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Bd. 14), S. 137 (Gömnigk), 371 (Rottstock), 431 (Trebitz).

[3] Historisches Ortslexikon, wie Anm. 2, S. 138 (Gömnigk), 373 (Rottstock), 433 (Trebitz).

[4] Fischer, Otto: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, Bd. 1, Berlin 1941 S. 71.

Brandenburg, 19.12.2002
Ines Herrmann
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://kab.scopearchiv.ch/detail.aspx?ID=578510
 

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